Klassischer Flipper vs. VPin vs. Virtueller Flipper als Bausatz

Nie hätte ich gedacht, dass ich in diesem Jahr noch einen Flipper in unserem Zuhause aufstellen würde. Nachdem meine Frau mir zu meinem Geburtstag einen echten alten Arcade-Automaten geschenkt hat, ist die Messlatte für ihren Geburtstag um einiges in die Höhe geschnellt. Also muss eine Überraschung her, die auch ihr mindestens einen kleinen Herzenswunsch erfüllen würde.

Das brachte mich dazu, an einen Flipperautomaten zu denken. Das lag nicht so fern, wie man denken möchte – meine Frau mag einfach keine Computer oder Action Spiele. Bei meiner Liebsten punktet man viel besser mit Brett- oder Geschicklichkeitsspielen.

Computer und Videospiele begleiten mich schon mein ganzes Leben lang. Ob auf der Xbox oder auf dem Commodore C64. Nichts davon möchte ich missen und liebe alte wie neue Geräte zur alternativen Freizeitgestaltung. Das Beste ist jedoch, wenn man jemanden hat, mit dem man zusammen zocken kann. Bei meiner Frau ist dies etwas anders, hier sind wir nicht ganz kompatibel. Trotzdem haben wir in der Vergangenheit die gleichen 1980er Jahre durchlebt und welches Pub, das etwas auf sich hielt, hatte damals keine Arcade oder Flipper-Automaten?
Da das Flippern in der digitalen Version unseres großen Arcade Automaten gerade zu ihrem Lieblingsspiel aufgestiegen ist, wäre ein großer oder zumindest größerer Flippertisch ein tolles Geschenk. Das Spiel Pinball Action lief hier schon so oft, dass Donkey Kong und Pacman schon ganz neidisch blicken, wenn sie bei der Wahl des Spiels wieder leer ausgehen.

Pinball Action auf dem Arcade Automat
Pinball Action auf dem vertikalen Bildschirm des Arcade Automaten in unserem Wohnzimmer

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, Pinball Action(hier zum ausprobieren) wurde 1985 auf vertikal verbauten Arcades von Tecmo veröffentlicht und macht auch heute noch richtig viel Spaß! Man kann die Kugel stoppen und die Physik war für diese Zeit wirklich sehr gut. Grafisch nett bis ausreichend und bietet heute noch etwas Luft nach oben …

Ein Flipper Automat für meine Frau

Das Unterfangen wird nicht einfach und ich habe viele Artikel studiert und mir überlegt, wie ich einen Flipper aus Holz selbst bauen könnte, wie es auch Leo aus Wien hier in seinem Blog beschrieb. Das größte Problem ist aber: Ich habe nur zwei Monate, um ein solches Gerät aufzutreiben bzw. aufzubauen. Das ist sehr wenig Zeit und schon noch wenigen Minuten bei eBay war mir klar, dass ich mir aktuell nicht einmal einen gebrauchten Flipper würde leisten können. Was kann ich also tun?
Nach längeren Suchen wurde ich schließlich auf eine neue Form von Flippern aufmerksam, die doch in mein Budget passen könnten: Es gibt auch Bausätze für Flippergeräte. Diese sind günstiger, bieten in der Regel aber auch nur das Grundgehäuse. Den ganzen Rest, auf den ich später noch eingehe, müsste man also noch dazukaufen, einbauen und vor allem konfigurieren und einstellen müssen. Ein täuschend echt wirkender Virtual Pinball oder VPin wäre also die Lösung, die nicht nur einen, sondern ganz viele verschiedene Flipper-Spieltische simulieren können und kostengünstig im Bausatz zu erwerben sind. Und sind wir doch mal ehrlich, das sieht doch schon ganz anders aus als Pinball Action:

Jurassic Parc auf Pinball FX3
(M)ein fertiger Vpin mit zweitem Monitor als Backglass, Soundbar und dem Tisch Jurassic Parc auf Pinball FX3

Gleich zu Beginn meiner Bildungsreise durch das Internet und die unzähligen VPIN Foren merkt man, dass wenn man erst anfängt nach Informationen zu googeln, man von Fach-Inhalten erschlagen wird. So groß ist die Fangemeinde, dieser (beinahe) bezahlbaren Flipper Lösungen. Aber die Meinungen sind auch geteilt. Viele Gamer können digitalen Flippern scheinbar nichts abgewinnen und mir fiel es zunehmend schwerer ein Bild davon zu machen, ob so ein virtueller Flipper wirklich ’schockt‘, wie wir früher immer gesagt hatten. Das Budget zwang mich dazu einfach eine Pro- und Contra Tabelle anzulegen um mir selbst ein Gesamtbild zu machen.

Echter Flipper vs. Virtueller Flipper vs. Virtueller Flipper als Bausatz

Echter alter Flipper

Virtueller Flipper (fertig aufgebaut)

Virtueller Flipper als DIY Bausatz

oberes Preissegment mittleres Preissegment unteres Preissegment
fertig und spielbereit je nach Preis nackt bis spielbereit* nackt und ohne Software
wartungsintensive Hardware wartungsarm (nur Software) wartungsarm (nur Software)
Kenntnisse in Elektro und Technik erforderlich ohne Vorkenntnisse nutzbar muss man sich erst einarbeiten
nur ein Tisch je Gerät viele Tische spielbar nahezu alles spielbar, da selbst zu konfigurieren
braucht viel Platz unterschiedliche Größen erhältlich unterschiedliche Größen erhältlich
Keine weiteren Geräte notwendig Je nach Preisklasse inklusive oder ohne PC oder Android Box in der Regel ohne Spielgerät wie PC oder Android Box
sehr schwer zu transportieren je nach Größe auch nicht einfach zu transportieren leicht zu transportieren

* Das Angebot am Markt ist extrem vielschichtig und nur die wenigsten Angebote kann man direkt miteinander vergleichen. Hier muss man Zeit investieren und muss schon beim aussuchen die Angebote genau studieren. Selbst fertige VPins (wie Virtuelle Pinball Geräte oft abgekürzt werden) werden oft ohne Software oder Konfiguration ausgeliefert!

Wir bauen aus Gründen der Freiheit und Kosten den virtuellen Flipper als Bausatz auf

Fazit nach der Überlegung die Kosten und Eigenschaften abzuwägen: Ich baue unseren Flipper selbst. Es ist einfach eine Kostenfrage und ich habe leider noch nicht im Lotto gewonnen (was ich auch nicht spiele). Trotzdem traue mir genug zu, um die Hard- und Software zu konfigurieren und mich in die vielen neuen Themen einzuarbeiten. Wer dazu nicht bereit ist, viel Zeit in das Setup zu investieren, sollte sich keinen Bausatz kaufen und lieber weiter auf eine große und fertig eingerichtete Maschine sparen.

Bausatz: Geduld und Bereitschaft zum Lernen ist nicht im Lieferumfang enthalten

Wer also nach dem Kauf gleich losflippern möchte, muss wirklich tief in die Tische greifen. Da mein Geld hart erarbeitet ist, wollte ich in etwas Solides investieren. Ja, natürlich habe ich auch bei Wish geschaut, aber schon aus ökologischem Grund würde ich dort nie ein Gerät für so viel Geld bestellen. Auch wenn mich die bereits bespielte Elektronik gereizt hätte, ist mir das Risiko einfach zu groß, denn auf einem anderen Weg habe ich hier mal viel Geld verloren – erzähle ich ein anderes Mal und hoffe, dass ich daran denke das hier zu verlinken.

Ich komme bald wieder, wenn es darum geht, den Bausatz des Pinballs zusammenzubauen. Ob dieser sein Geld wert ist und was man erwarten kann, findest Du bald wieder hier im Blog :)
Viele Grüße,
Jürgen

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

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