Wo ist der Unterschied: Die richtige Holzpflege mit Wachs oder Öl?

Mit Holzpflegemitteln bleibt Holz lange schön, doch der Markt bietet hier viele Produkte an – wann nehme ich Wachs und wann nehme ich Öl?

Mit Holzpflegewachs lassen sich sehr unterschiedliche Flächen oder Gegenstände aus Holz gut schützen. Häufig sind das Möbel oder Fußböden, aber auch kleine Teile aus Holz wie beispielsweise eine Pfeife können davon profitieren, durch Wachsen besser vor Beschädigungen geschützt zu sein. Holzpflegewachs wird aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt und jedes Wachs hat dementsprechend auch unterschiedliche Eigenschaften.

Welche Inhaltsstoffe findet man bei Holzschutzpflegemitteln?

Bienenwachs ist beispielsweise ein Bestandteil von Holzwachs oder Hartwachs und wird aus den Wachsdrüsen der Honigbienen gewonnen. Carnaubawachs ist pflanzlich und wird aus der Carnauba-Palme gewonnen. Es ist ebenfalls Bestandteil von Holzwachs oder Hartwachs. Kolophonium oder Wurzelharz stammt aus den Wurzeln von Koniferen und findet Verwendung in Holzöl und Hartwachsöl. Ebenfalls in Holzöl enthalten ist Leinöl, das aus den Samen des Flachses gewonnen wird. Schellack ist ein Harz, das durch Lackschildläuse aus Bäumen gewonnen und dann zu Möbelpolitur verarbeitet wird.

Welches Pflegewachs eignet sich am besten für Holz?

Hartwachsöl beispielsweise schützt stark beanspruchte Oberflächen. Das können Dielen oder Parkett sowie Holzpflaster sein, aber es eignet sich auch zum Schutz von Arbeitsplatten und Möbeln sowie Holzspielzeug. Empfohlen wird es zur Anwendung im Innenbereich.

Vor der Behandlung der hölzernen Fläche mit Holzpflegewachsen, Holzpflegeölen und vergleichbaren Holzschutzmitteln empfiehlt es sich, immer zuerst genau die Gebrauchsanweisung zu lesen, denn bei jedem Wachs oder Pflegeöl gibt es individuelle Unterschiede zu beachten. Der gewünschte Pflegeeffekt zeigt sich nur, wenn die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Herstellers genau beachtet wird. Das liegt daran, dass diese Naturprodukte wie beschrieben zum Teil sehr unterschiedliche Eigenschaften haben.

Wann muss ich Holz ölen?

Unbehandelte Holzoberflächen werden schnell unansehnlich. Wer den Charakter des Holzes lange erhalten will, ist mit einer Oberflächenbehandlung durch ein Holzpflegeöl gut beraten. So behandeltes Holz erfreut durch längere Haltbarkeit und eine lebendige, frische Präsenz. Je nach Anforderung eignen sich hier verschiedene Produkte.

Wachsöle

Leinölfirnis ist wetterbeständig und daher sowohl im Innen- als auch Außenbereich zu empfehlen. Dieses Pflegemittel verleiht dem Holz eine Tiefen-Imprägnierung, die wasserabweisend und trotzdem atmungsaktiv ist. Für unbehandelte, rohe Holzflächen im Innenbereich eignet sich Holzwachs besonders gut. Lappenwachs ist weich und nur im Innenbereich für wenig beanspruchte Flächen geeignet. Carnaubawachs wird für Holz empfohlen, das stark beansprucht wird. Arbeitsplattenöl ist ein harzhaltiges Öl, das besonders für den Küchenbereich empfohlen wird. Für die Pflege von stark beanspruchten Holzfußböden sollte man Hartwachs oder aber Hartwachsöl verwenden.

Gewachste Holzoberflächen zeigen einen schönen, seidenmatten Glanz. Besonders Bienenwachs verleiht dem Holz eine lebendige Betonung seiner Maserung.
Der Handel hat verschiedene Wachsöl- und Holzbutter-Produkte im Angebot.

Wer die Mühe nicht scheut, kann eine Bienenwachslösung leicht selber herstellen. Man benötigt ca. 100 Gramm reines Bienenwachs (ggf. eine Bienenwachskerze), 1 Liter echtes Balsam-Terpentinöl (kein Terpentinersatz oder Nitroverdünnung!) und ca. 50 ml Leinölfirnis. Das Bienenwachs wird mit einer Raspel in kleine Schnitzel zerrieben und mit Terpentin und Leinöl verrührt. Das Gemisch in einem verschlossenen Behälter einige Tage stehen lassen, bis sich das Wachs vollständig aufgelöst hat. Wenn man die Lösung in ein warmes Wasserbad stellt, beschleunigt sich dieser Prozess.
Das fertige Gemisch wird am besten mit einem Woll-Lappen dünn aufgetragen. Nach ein bis zwei Tagen ist der Auftrag getrocknet. Jetzt kann die Oberfläche mit einem Tuch oder einer weichen Bürste poliert werden, bis sie einen samtweichen Glanz hat. Bei größeren Flächen empfiehlt sich eine Bohrmaschine mit Polieraufsatz.

Wachsoberflächen sind aber nur begrenzt strapazierfähig. Für den Außenbereich sind sie daher nicht geeignet.

Pflege-Öle für das Holz

Öle geben den Holzoberflächen eine höhere Resistenz gegen Verschmutzung, Abnutzung und Feuchtigkeit. Sie sind auch für den Außenbereich (z.B. Gartenmöbel) geeignet.
Im Handel werden zahlreiche, auch farbige, Produkte auf Mineral- oder Leinölbasis angeboten. Für den Außenbereich wird durch Zusatzstoffe ein verbesserter Holzschutz erreicht.

Gut eignet sich auch ein Gemisch (Verhältnis 1 : 1) aus Leinölfirnis und echtem Balsam-Terpentinöl. Dies wird mit einem Pinsel aufgetragen. Bei stark saugenden Hölzern können auch mehrere Anstriche nacheinander erforderlich sein. Nach etwa einer Stunde Wartezeit sollten „nasse“ Stellen mit einem Lappen abgewischt werden, da sich dort sonst lackartige Flecken bilden. Der Lösung können auch Farbpigmente (Künstlerbedarf) beigemischt werden, beispielsweise um ergraute Hölzer zu tönen.

Allgemein gilt: Zu behandelndes Holz sollte sauber und fleckenfrei sein. Strapazierte Flächen sollte man anschleifen, Flecken lassen sich mit etwas Soda und heißem Wasser entfernen.

Vorsicht! Fast alle Öle sind leicht entzündlich!

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

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