Unsere glücklichen Hühner

Arterhaltung und Zucht alter Hühnerrassen

Zwergfriesen

Warum Arterhaltung bei Hühnern?

In der vereinsmäßigen Hühnerzucht wird meist auf gute Ausstellungstiere Wert gelegt. Das Aussehen ist dann wichtiger als der Charakter, die Legeleistung oder der Fleischansatz. Die Erhaltungszucht geht andere Wege. Hier stehen die Erhaltung der Rassen in ihrer ursprünglichen Form und die genetische Vielfalt im Vordergrund. Dabei sollen die Rassen nicht nur gezüchtet, sondern auch tatsächlich genutzt werden. Dies geht zum Beispiel auch in der privaten Haltung einer bunten Hühnerschar, damit die Hennen Eier für den Bedarf der eigenen Familie legen. Die Tiere können durchaus verschiedenen Rassen angehören, sollten aber ähnliche Bedürfnisse in Bezug auf die Haltung haben. Achtet man dann noch auf die Farbe der gelegten Eier, kann man zu Ostern durchaus auf das Färben verzichten. Je nach Rasse variieren die Farben von weiß über creme bis hin zu dunklem braun. Manche Rassen, unter anderem auch eine alte englische Rasse, legen auch grünliche Eier. Hat man von dieser bunten Mischung mehr Eier als man selber benötigt, findet man dafür relativ leicht Abnehmer. So wird das Frühstücksei für Kinder zu einem interessanten Objekt und oft Anlass für ein Gespräch über die Vielfalt der Rassen und den Wert, diese zu erhalten. Das bringt mehr als Biologieunterricht in der Schule und theorielastige Vorträge.

Die Vorteile alter Hühnerrassen

Alte Rassen

Alte Rassen

Da die Hühner in früheren Zeiten kaum auf herausragende Leistung gezüchtet wurden, sondern sich ihrer Natur entsprechend auf dem Hühnerhof vermehrten, brauchen sie in der Regel auch kein Hochleistungsfutter. Sie kommen mit dem aus, was sie auf dem Hof finden. Die Voraussetzung dafür ist natürlich ein ausreichend großer, abwechslungsreich bewachsener Auslauf. Wenn dieser nicht gegeben ist, genügt ein einfaches Körnermischfutter als Grundnahrung.

In der Legehennenzucht sind die männlichen Küken praktisch „wertlos“, da sie weder Eier legen, noch ausreichend Fleisch ansetzen, um als Brathähnchen Verwendung zu finden. Bei den alten Hühnerrassen finden sich viele sogenannte Zwiehühner. Die Legeleistung dieser Hühner ist recht gut, aber sie setzen auch leicht Fleisch an. Die jungen Hähne lassen sich daher als Brathähnchen verkaufen und die Hennen legen fleißig Eier. Manche Rassen verfügen noch über einen ausgeprägten Bruttrieb. Diese lassen sich für die Naturbrut einsetzen.

Gefieder einer Friesenhenne gold schwarz

Gefieder einer Friesenhenne gold schwarz


Nicht zu unterschätzen ist auch die farbliche Vielfalt der alten Hühnerrassen. Das macht die Auswahl einer Rasse nicht gerade einfacher. Zu den besonders schön gefärbten Rassen gehören zum Beispiel die Lakenfelder Hühner und das Vorwerkhuhn. Beide haben einen schwarzen Halsbehang und einen schwarzen Schwanz. Dabei ist das Lakenfelder Huhn am übrigen Körper weiß und das Vorwerkhuhn leuchtend kupferfarben.

Worauf ist bei der Zucht alter Hühnerrassen zu achten?

Die alten Rassen sind sehr vielfältig, daher haben sie auch unterschiedliche Bedürfnisse. Darauf sollte man bei der Entscheidung vor dem Kauf achten. Einige Beispiele können dies verdeutlichen. Das Deutsche Lachshuhn gehört zu den größeren Rassen. Es gilt als zutraulich, ruhig und leicht zu halten, braucht aber relativ niedrig angebrachte Sitzstangen im Stall. Die Ostfriesischen Möwen verfügen dagegen über einen außerordentlichen Bewegungsdrang und können gut fliegen. Darum eignen sie sich nicht für die Haltung in kleinen Gehegen. Dafür gelten sie als wetterhart und suchen sich ihre Nahrung weitgehend selber. Krüper sind relativ kurzbeinige Hühner, die wenig scharren. Dadurch richten sie auch in einem kleinen Garten wenig Schaden an. So kann jeder Züchter oder Hühnerhalter eine Rasse finden, die ihm gefällt und denen er bezüglich Platzangebot und Haltungsbedingungen gerecht werden kann.

Es gibt einige Vereine, die sich diesen alten oder aussterbenden Rassen verschrieben haben:
Die Friesenhühner, um deren Rassenerhalt der Sonderverein der Friesen- und Zwergfriesenhühner e.V. bemüht

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Über Jürgen

Moin! Ich bin Jürgen und einer der beiden Köpfe hinter Nakieken.de – neugierig, kreativ und oft mit der Kamera oder dem Notizbuch unterwegs. Als Mediendesigner mit einem Faible für gutes Design und echte Geschichten schreibe ich hier über das, was mich bewegt: Reisen, die den Horizont erweitern, kreative Projekte, die das Leben bunter machen – und die kleinen, besonderen Momente im Familienalltag. Gemeinsam mit meiner Partnerin (und manchmal auch als Team) entsteht hier ein Blick auf die Welt, der persönlich ist – mit Herz, Humor und einer Portion norddeutscher Gelassenheit. Ob am Meer, auf dem Spielplatz oder beim nächsten Geistesblitz: Ich nehme euch mit – zum Nakieken, Nachdenken und Nachfühlen.❤️

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