Das WordPress Blog auf eine andere Domain umziehen
Folgende Problemsituation: Du hast WordPress auf einer Domain installiert und möchtest diese nun wechseln, ohne dass Inhalte verloren gehen.
Die Gründe können unterschiedlicher nicht sein: Ob Verkauf des Blogs oder Namensänderung, wer irgendwann vor der Situation steht, dass der Domainname geändert werden muss, steht immer vor dem gleichen Problem, das ich hier für euch auflösen möchte. So geschehen ist es bei mir mit meinem Blog, der zuerst unter einer Domain lief, die nicht wirklich ein gutes Branding für den Inhalt des Blogs signalisierte. Das ist natürlich fatal für das potentielle Geschäftsmodell eines Blogs.
„Domain umziehen“ für Fortgeschrittene
Wer erfahren genug ist, eine neue Domain auf das Blog zu schalten, braucht vor der nächsten Anmeldung im Backend nur die wp-config.php um zwei Zeilen zu erweitern:
define(‚WP_SITEURL‘, ‚http://www.NEUEDOMAIN-B.de‘);
define(‚WP_HOME‘, ‚http://www.NEUEDOMAIN-B.de‘);
Dies stellt beim nächsten Start von WordPress sicher, dass WordPress den neuen Domainpfad zwingend übernimmt.
„Domain umziehen“ für Einsteiger
Zuerst besorgt man sich bekanntlich eine neue Domain und leitet diese häufig nur nach den Standardeinstellungen des Hosters auf Domain A weiter. Eine schnelle, aber keine schöne Lösung, da Besucher sich immer wundern, warum sie weitergeleitet werden, denn die URL ändert sich ja wieder in die alte Domain. Auch für das SEO kein besonderer Vorteil.
1. Domaineinstellungen beim Hoster
Im Kundenbereich eines jeden Hosters gibt einen Bereich, der sich beispielsweise „Domaineinstellungen“ nennt. Zumindest heißt er so bei domainFACTORY. Hier muss ein jeder etwas Initiative zeigen und einmal schauen, wie der Bereich der Domainverwaltung bei dem eigenen Hoster heißt. Dort findet man in den Domaineinstellungen der alten und noch aktiven Domain A einen Pfad wie diesen:

/ordner/unterordner/meinwordpress
Diesen Pfad müsst ihr euch jetzt kopieren oder merken.
Wechsel nun in die Domaineinstellungen der neuen Domain B. Dort ist vielleicht nur die Weiterleitung auf die Domain A eingetragen. Statt dieser Weiterleitung richtet ihr nun einen Pfad ein und kopiert den gemerkten Pfad in das Feld, damit hier nun das gleiche steht, wie in dem Feld der alten Domain:
/ordner/unterordner/meinwordpress
Dies gilt natürlich nur dann, wenn sich beide Domains in ein und demselben Auftrag beim gleichen Hoster befinden. Sind sie das nicht, muss der Kundendienst helfen, die Domain in den Auftrag zu verschieben oder einen Domainumzug einzuleiten.
2. WordPress-Einstellungen ändern
WordPress-Konfiguartionsdatei ändern: Mit einem FTP Programm wie WINSCP beispielsweise, verbindet man sich nun mit dem Server, auf welchem das betreffende WordPress installiert ist. In dessen Hauptverzeichnis befindet sich die Datei wp-config.php, die wir jetzt ändern müssen.
Irgendwo in der Datei (aber nicht gleich in der ersten Zeile), die wir mit einem ‚Rechtsklick>Öffnen‘ zum Bearbeiten öffnen, fügen wir folgende Zeilen ein:
define(‚WP_SITEURL‘, ‚http://www.NEUEDOMAIN-B.de‘);
define(‚WP_HOME‘, ‚http://www.NEUEDOMAIN-B.de‘);
WordPress Einstellungen[/caption]Bitte den neuen Domainnamen eintragen. Jetzt speichern und wieder im WordPress anmelden: DomainB.de/wp-admin/
Im Admin-Bereich kann man unter Einstellungen nun die neue Domain der Seite sehen (Bild).

Mit der Änderung der Einstellungen ist nicht immer alles erledigt. WordPress und seine Plugins speichern viele URLs in der Datenbank ab, die dann Probleme machen können. Daher sollte man im Idealfall mit phpMyAdmin umgehen können, um URLs in der Datenbank direkt ändern zu können. Wer sogenannte PremiumTemplates nutzt, die man an vielen Ecken des Internets günstig kaufen kann, wird hier vor größeren Problemen stehen, wie ein Blogger, der sich ein Standardtemplate angepasst hat.
Wenn alles funktioniert, kann man jetzt die Weiterleitung der alten Domain deaktivieren. Google straft ab, wenn der gleiche Inhalt unter verschiedenen Domains zu finden ist. Jetzt, da die Weiterleitung deaktiviert ist, sind Front- und Backend über die neue Domain B erreichbar.
Ich hoffe das hilfreich und ausführlich genug? Natürlich kann ich keine Garantie übernehmen, dafür sind die Hoster und die WordPress-Installtionen zu verschieden. Einsteiger sollten sich besser einen erfahrenen User dazuholen und zuerst ein Backup der Daten machen, bevor man ein WordPress-Blog von einer Domain zu einer anderen umzieht.
Viele Grüße aus Aurich,
Jürgen Jester
PS: Gerade erreicht mich über GooglePlus noch von Alexander Peters „Würde beim Datenbankbackup noch mit Notepad++ per Search&Replace die gesamten Urls in den Posts anpassen. Geht einfacher als per phpMyAdmin jeden Datensatz einzel zu überarbeiten.“ Danke :)