Auf der Jagd nach Fabelwesen im Südharz

Heute erreicht mich die erste Anfrage nach unserem Aufenthalt im Harz. Es gibt viel zu erzählen, auch wenn wir nur ein Wochenende da waren – das Highlight, den Besuch der Einhornhöhle, solltet ihr besonders beir Fahrt in den Harz berücksichtigen.

Auf das Wochenende im Harz war ich eigentlich gar nicht scharf, ich hatte durch meine Selbständigkeit doch so viel zu tun. Die Unterkunft hatte meine Frau schon letztes Jahr bei eBay ersteigert. Sie und meine Tochter schwärmten davon, Wandern zu gehen und ein paar Tage im schönen Südharz zu verbringen. Dieses mal sollte noch eine Schulfreundin unserer Tochter mit in das Wochenende starten.

Die Anfahrt in den Harz

Wir fuhren Freitag direkt nach der Schule los. Das Navi sagte etwas von knapp 3,5 Stunden bis zum Erreichen von Bad Lauterberg im Südharz. Von Aurich über Bremen ging es erst ein Stück Richtung Hamburg, ehe wir in südliche Richtung abbogen. Die Fahrt verlief planmäßig und wir kamen gut durch. Auf den letzten Kilometern war ich jedoch so entspannt, hörte den ‚Drei Fragezeichen‘ im Radio so intensiv zu, dass ich glatt die Ausfahrt verpasste. Die Kinder fanden es sehr witzig, dass der Papa durch die Kindergeschichten abgelenkt wurde.

Die Altstadt Bad Lauterberg
Die Altstadt Bad Lauterberg

Dies verschaffte uns jedoch, weil wir an der nächsten Ausfahrt runter mussten, einen schönen ersten Einblick in die Umgebung. Meine Frau ist hier aufgewachsen, doch ich kannte den Harz bis dato nur aus Erzählungen. Wir waren früh dran und konnten so schon die ersten Ausflugsziele sammeln, da wir auf den ca. 30km Umweg zum Hotel genügend Wegweiser zu potentiellen Zielen ausmachten und schon auf der Fahrt diskutieren konnten.

Waldstrassen
Herrliche Stecken durch Wald und Wiesen

Sommerrodelbahn und Einhornhöhle konnten sich die Kindern bis zum Hotel merken. Die Strecke ist wirklich atemberaubend, ich würde jedem der vom Norden her kommt, gere empfehlen die Ausfahrt zu verpassen. Die Landstraße führt von einem Dorf zum nächsten und ist herrlich kurvenreich. Durch Wald und über Wiesen führt eine Strecke, die mir scheint, als würde ich vom Saarland ins französische Elsaß fahren. Wenn wie in unserem Fall, die Sonne scheint, wünscht man sich eigentlich nur noch ein Cabrio und eine Menge Zeit extra dazu.

Ankunft im Panoramic Hotel Bad Lauterberg

Der Ort war hübsch, die Hauptstraße verlief entlang des Tals an einem kleinen Flusslauf entlang und viele Fachwerkhäuser zeichneten ein schönes altes Bild. Wir passierten den alten Ortskern und den Eingang der Fußgängerzone. Diese Ecke bad Lauterbergs wollten wir uns jedoch für den nächsten Tag aufsparen.

Das Hotel wirkte erst etwas befremdlich auf mich. Die zwei riesigen Gebäude wirkten erst wie zwei typische in die Jahre gekommene Wohnblocks aus der Großstadt. Doch auch hier lag ich falsch. Wir wurden aufs herzlichste im Hotel Panoramic empfangen. Im obersten Stockwerk wartete unser großes Hotelzimmer mit extra Schlafraum für die Kinder und (ausgestatteter) Küche. An der freundlichen Rezeption erhielten wir eine große Anzahl an Ausflugsmöglichkeiten mit entsprechender Dokumentation. Man sagte uns auch, dass man bei der Auswahl und selbst bei urlaubstechnischen Problemen gerne behilflich ist. Begeistert checkten wir ein und brachten auch die mitgebrachte Verpflegung nach oben in den 13. Stock.

Ich habe so einen Tick, dass ich eine Unterkunft zuerst danach beurteile, welcher Geruch mir nach dem ersten Öffnen der Zimmertür entgegen kommt. Da dieses Hotel ein Familienhotel ist, war ich eigentlich auf alles gefasst: Frisch und sauber und …

Zimmer mit Ausblick auf Berge und Wälder

Das als staatlich anerkannte Kneipp-Heilbad Bad Lauterberg ist umgeben von Bächen, Flüssen und von Bergseen in bewaldeten Höhen. Das vielleicht etwas in die Jahre gekommene aber geräumige Zimmer bietet so viel mehr als wir erwartet haben.

Ein traumhafter Balkon, der uns schon jetzt versprach, dass wir es nicht bereuen würden, hier einen guten Tropfen bei Sonnenuntergang zu verkosten. Hier sollte jedoch jeder den Kindern erklären, dass man sich nicht über das Geländer hängt – mir wurde etwas schwindelig als ich in die Tiefe blickte.

Der Blick auf das Tal, den Fluss und einen Turm auf dem bewaldeten Kummel Berg gegenüber unseres Hotel bezauberte uns. Nach einem Rundgang durch das Hotel konnten wir uns nur noch zufrieden zurücklehnen und den Abend genießen. Hier wird viel fürs Geld geboten, das kann ich versprechen. Unsere beiden Mädchen haben wir für den Kids Club am nächsten Tag angemeldet. So konnten wir am Samstag nach dem Frühstück ein wenig Zeit für uns borgen. Das Frühstück war gut und vielfältig für jeden Geschmack und ideal für Kinder, die auf ein egenes Müslibuffet zurückgreifen konnten. Für mich gab es Rührei und danach zwei Brötchen. Die Kinder holten sich Müsli und nahmen auch noch ein Brötchen hinterher. Da wir am Vorabend die Sauna aktivieren ließen, waren wir anschließend in die Sauna gegangen und konnten uns auf dem Sonnendeck draußen herrlich entspannen. Auch hier sei bemerkt, die Sauna wird vom Personal gerne auch am Morgen aktiviert. Aus Energiekostengründen wird diese sonst erst am Mittag bzw Nachmittag eingeschaltet, weil fast nie jemand diese herrliche Anlage nutzt.

Kinder aus dem Club holen und auf Erkundung

Wir fuhren mit dem Auto runter in die Stadt und parkten nah bei der Fußgängerzone. Für mich als Ingress Spieler herrlich, die Stadt war ein Paradies für mich, doch darauf will ich nicht weiter eingehen – wer wissen möchte was das ist, sollte sich den Ingress Artikel in meinem Spieleblog durchlesen.

Zurück zur Fußgängerzone in Dietrichstal Bad Lauterberg

Nach einem kurzen Einkaufsbummel fuhren wir mit dem Sessellift in der Schulstrasse auf den 422m hohen Hausberg. Auf dem steil nach allen Seiten abfallenden Plateau des Hausbergs finden sich Überreste des früheren Sitzes der Grafen von Lutterberg. Über die Geschichte der mehrfach zerstörten Burg gibt es leider kaum Aufzeichnungen. Der Bau sollte jedoch um etwa 1200 n.Ch. erfolgt sein, da hier die Burg Lutterberg erstmals erwähnt wird. Ein Wirtshaus mit der schönsten Terrasse erwartet den Besucher schon – auch hier ein Ausblick zum verlieben! Von dort oben wanderten wir den Berg wieder hinab, gerade für die Kinder ein toller Spass. Im Wald gibt es vieles zu entdecken und wir nutzen jede Gelegenheit Pflanzen zu erklären, die wir kannten. Wie sonst sollen Kinder später etwas schützen wollen, was sie nicht mal kennen. Hier sollten Kinder und Jugendliche viel mehr sensibilisiert werden.

An diesem Tag hatten wir noch ein paar Wanderungen in der Umgebung unternommen. Ausflugsziele wie Bergwerke und mystische Höhlenwelten gab es hier sehr viele. Hier im Harz leben schließlich Hexen und Kobolde. So ist es kein Wunder, wenn die Freizeit in regelrecht magische Momente verzaubert wird.

So ist es uns auf der Sommerrodelbahn St. Andreasberg geschehen, an der wir zufällig vorbeigekommen sind. Diese Bobbahn ist einen Besuch wert. Der Film, den ich mit dem Handy aufgenommen habe, zeigt euch wie weit es hier den Berg hinauf – bzw auch wieder hinab geht.

Im Hotel zurück zog es uns zur Erholung direkt ins Schwimmbad, das für Kinder wie geschaffen ist. Zwei Becken bieten genügend Raum für Jung und Alt. Wem das nicht reicht, der kann natürlich auf das in der Nähe befindliche Vitamar Wellenbad ausweichen – wir waren mit dem Angebot des Panoramic Hotels aber völlig zufrieden.

Der letzte Tag brach an und wir stiegen aus den gemütlichen Betten. Selbige sind übrigens ohne Fussende, was mich als übergroßen Menschen immer sehr freut. Wir brachten unsere Sachen nach dem Frühstück zum Auto, genossen wieder ein ausgiebiges Frühstück und die Kinder freuten sich nochmal auf den Besuch im Kinderklub. Wir zogen nochmal in die Sauna und besprachen dort den restlichen Tag, ehe wir uns auf den Heimweg machen wollten.

Die Einhornhöhle

Die Einhornhöhle kannte ich schon aus dem Antenne Niedersachsen Ausflugsführer und stand ganz oben auf der Liste der noch zu besuchenden Orte im Harz. Die sagenumwogene Höhle liegt nördlich von Scharzfeld im Kreis Osterode. Jahrhundertelang wurde die Höhle von Knochensammlern aufgesucht und schon 1583 wurde über den Fund eines Einhorns berichtet.

Sicher ist zumindest: Die Höhle erwies sich als Fundstelle für das damals in der Medizin und als Heilmittel begehrte Einhorn. Der Führer, der uns bis zur blauen Grotte brachte, barg den Humor von Peter Lustig gepaart mit wissenschaftlicher Kompetenz. Vorgreifen möchte ich eurem Besuch nicht, daher schweige ich um die Details, was wir dort alles erfahren haben, kann aber versprechen, der Besuch der Einhornhöle lohnt sich sehr

Auch im Sommer sollte man aber unbedingt an Jacken denken, denn im Berg beträgt die Temperatur konstante 8 Grad bei einer Luftfeuchte von 100%. Die Geschichte, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind für jedes Alter spannend erzählt. Die Öffnungszeiten sind in der Sommersaison Dienstag bis Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr. Die etwa einstündige Führung findet zu jeder vollen Stunde statt.

  1. Die Höhle kann mit Kinderwagen und Rollstühlen befahren werden
  2. Die Einhornhöhle ist Stempelstation für die Harzer Wandernadel
  3. Aus naturschutzrechtlichen Gründen können keine Hunde oder andere Tiere mit in die Höhle genommen werden
  4. Fotografieren und Filmen ist leider nicht gestattet

Wir hatten einen schönen, entspannten Aufenthalt im Hotel Panoramic genossen und können die freundliche Unterkunft beim Entdecken der Region Südharz nur wärmstens empfehlen.

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

4 Gedanken zu „Auf der Jagd nach Fabelwesen im Südharz

  • 2. Oktober 2014 um 11:45
    Permalink

    Hallo, ich war vor kurzem im Hotel Schau ins Land zu einem Relaxwochenende. Ich bin total begeistert von dem tollen Landhausstil und der Lage. Es gibt viele Möglichkeiten zum Entspannen und Erholen. Und das Hotel bietet 100 verschiedene Freizeitangebote an. Ich würde immer wieder hinfahren und es guten Gewissens weiterempfehlen. (www.hotel-schauinsland-braunlage.de)

    Antwort
  • 1. März 2019 um 19:27
    Permalink

    Der Harz bietet wirklich viel und vor allem Abwechslung. Danke für den tollen Post, sieht nach einem gelungenen Ausflug aus!

    Antwort
    • 3. März 2019 um 09:15
      Permalink

      Ja, danke – es war eine schöne Zeit und hoffentlich schaffen wir es dieses Jahr wieder für ein Wochenende :)

      Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.