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Warum analoge Grüße heute so wichtig sind – und warum wir wieder mehr Postkarten schreiben sollten

In einer Welt, in der unsere Kommunikation immer schneller, oberflächlicher und flüchtiger wird, ist die gute alte Postkarte fast wie ein kleiner Akt der Rebellion – und ein nötiger!
Während Social-Media-Feeds im Sekundentakt aktualisiert werden und der nächste Like den Nutzern oft mehr zählt, als die eigentliche Nachricht, sehnen sich insgeheim viele Menschen nach echter Verbindung. Nach etwas, das bleibt. Nach etwas Persönlichem – etwas, das wir früher schon hatten, aber das langsam in Vergessenheit gerät.
Die flüchtige Welt der modernen (digitalen) Kommunikation
WhatsApp-Nachrichten, Instagram-Stories, Snapchat-Snippets – unsere Aufmerksamkeitsspanne ist heute vergleichbar mit dem Erinnerungsvermögen einer Stubenfliege und somit kürzer als je zuvor. Zwischen Werbeanzeigen, Emojis und Filterblasen geht dank der immer reicher werdenden Megakonzerne oft das verloren, worum es in echter Kommunikation wirklich geht: Zeit, Gedanken und vor allem – die Bedeutung dessen.
Digitale Nachrichten sind schnell verschickt – aber genauso schnell vergessen. Ein Liebesbrief in einer App? Vielleicht noch mit Ki geschrieben? Wenn nach Jahren noch existent, höchstens in einem Backup im Keller eines Tech-Konzerns (der damit erneut KI Modelle trainiert ) archiviert oder dank dem x-ten neuen Handy von der Zeit verschluckt und verloren. Keine Chance, dass diese Nachrichten je noch einmal wie früher verschnürt auf einem Dachboden gefunden werden können. Dagegen kann man aber etwas tun!
Eine Postkarte oder Brief dagegen – tja, der bleibt. Liegt stolz auf dem Schreibtisch, wird an die Pinnwand gehängt oder zumindest in einer persönlichen Kiste voller Erinnerungen aufbewahrt.
Schreiben mit Herz und Hand
Eine Postkarte zu schreiben bedeutet, sich wirklich Zeit für jemanden zu nehmen. Du überlegst dir, was du sagen möchtest, wählst eine Karte aus, suchst vielleicht noch eine schöne Briefmarke und schreibst – mit der Hand. Das ist langsamer als Tippen, ja. Aber genau das macht es so besonders!
Wir vergessen auch, dass gerade für Kinder das Schreiben von Post- oder Grußkarten eine wundervolle Möglichkeit ist, den Umgang mit der Sprache zu üben. Rechtschreibung, Satzbau, kreatives Formulieren – alles herrlich spielerisch verpackt. Und ganz nebenbei lernen sie auch noch, wie eine Adresse richtig geschrieben wird oder (man mag es kaum glauben) wie man einen Briefkasten benutzt.
Die ganze Welt mit Postcrossing nach Hause holen
Postcrossing ist nur eine von vielen faszinierenden Möglichkeiten, echte Kontakte mit Menschen aus der ganzen Welt zu knüpfen. Für jede verschickte Karte bekommt man schließlich eine aus einem anderen Land zurück.

Die Nahaufnahme der Landkarte meines Freundes Heiko zeigt an der Wand des Wohnzimmers, von wo er bisher eine Postkarte erhalten hat
So entsteht ein buntes Netzwerk aus handgeschriebenen Grüßen, kleinen Geschichten und Einblicken in andere Kulturen. Und ganz nebenbei verbessern sich die eigenen Sprachkenntnisse – denn viele Karten sind auf Englisch oder in anderen Fremdsprachen verfasst. Ich hab hier übrigens schonmal erklärt was Postcrossing eigentlich ist.
Analoge Grüße schaffen echte Erinnerungen
Wie schön ist es, eine persönliche Nachricht in der Hand zu halten? Papier fühlt sich anders an als ein kleiner Bildschirm! Du hast es vielleicht nur vergessen, denn Handschrift hat Charakter. Vielleicht gibt es einen kleinen Kaffeefleck, eine kreative Zeichnung oder einfach eine ungewöhnliche Karte – all das erzählt mehr als ein paar Zeilen mit Emojis je könnten.
Eine Postkarte kann Jahre später noch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Sie ist nicht abhängig von Akkulaufzeit, Apps oder Updates. Sie ist echt. Und sie bleibt!
Noch mehr Gründe, Postkarten zu lieben? Bitteschön:
Wertschätzung zeigen: Eine Postkarte sagt: Ich habe an dich gedacht und mir dafür Zeit genommen.
Kreativität ausleben: Mit besonderen Karten, Stempeln, Zeichnungen oder Collagen wird jede Karte ein kleines Kunstwerk.
Stress reduzieren: Das Schreiben mit der Hand wirkt entschleunigend und wirklich meditativ.
Sammelleidenschaft wecken: Viele Menschen sammeln Postkarten – aus Nostalgie, aus Freude an den Motiven oder den Geschichten.
Freude verschenken: Wer eine Postkarte bekommt, hat meist sofort ein Lächeln auf den Lippen.
Verbindungen pflegen: Gerade in Zeiten von räumlicher Distanz sind kleine analoge Botschaften ein wertvoller Anker.
Umweltbewusst kommunizieren: Nachhaltig produzierte Karten aus Recyclingpapier und klimaneutralem Druck sind ein schöner Kontrast zur kurzlebigen Digitalwelt.
Fazit: Mehr Menschlichkeit ❤️
Postkarten sind mehr als nur Papier mit Briefmarke, eher kleine Botschafter echter Gefühle. In einer Welt voller Push-Nachrichten, Scrollzwang und Content-Overload erinnern sie uns daran, dass echte Kommunikation Zeit braucht – und dass es sich lohnt, sie sich zu nehmen.
Also: Schreib mal wieder. ✍️
Aus meinem Postkarten Shop vielleicht? Egal aber hauptsächlich eine schöne Karte ❤️
An jemanden, der es nicht erwartet – aber sich sehr darüber freuen wird.
Euer Jürgen
Postcrossing ist ne feine Sache. Da mache ich auch mit. Ich verwende dafür selbst erstellte Postkarten. Und Briefe. So richtige Briefe schreiben macht auch Spaß. Leider wird es immer schwieriger, echte analoge Brieffreunde zu finden. Und irgendwann soll die Briefzustellung sowieso eingestellt werden, las ich irgendwo. Schlimm…
Lieber Martin, danke für Deine Zeilen oha, echt Briefe werden sicher immer seltener. Ich genieße es Karten über Postcrossing oder an Freunde zu schreiben, aber ich gestehe – die Zeit für Briefe würde mir fehlen – dafür hab ich viel zu viele Hobbies Und in einer so schnellen Zeit wie heute… toll dass Du noch die Feder schwingst
Viele liebe Grüße
Jürgen