Lesetipps: Die besten Romane als Reiselektüre für Sie und Ihn

Toni Feller „Die Sünde“ ist wieder so ein Buch für den Urlaub meiner Frau. In seinem Roman „Die Sünde“ schreibt der Autor und ehemalige Kriminalkommissar Toni Feller über den Kriminalhauptkommissar Jürgen Nawrod, der nach einigen Querelen von seiner Dienststelle in Stuttgart nach Heidelberg versetzt wird. Bereits wenige Tage nach seiner Ankunft erhält Nawrod ein Päckchen mit brisantem Inhalt zur Polizeidienststelle geschickt. Es handelt sich um einen fachmännisch amputierten Finger. Während Nawrod und seine Kollegen rätseln, kommen weitere abgetrennte Gliedmaßen per Post, jedes dieser grauenhaften Präsente enthält zudem eine in Latein verfasste Nachricht. Tödliche Gewissheit über den Zustand des Opfers erhält Nawrod, nachdem er dessen Herz zugestellt bekommt. Noch während eine Sonderkommission auf die Beine gestellt wird, haben die Täter bereits das nächste Opfer in ihrer Gewalt und setzen ihr blutiges Treiben fort. Die junge Kommissaranwärterin Nesrin Yalcin findet endlich eine heiße Spur, die zu den obersten Reihen der katholischen Kirche führt. Yalcin und Nawrod führen einen Kampf gegen die Zeit, denn die ersten Päckchen mit den Gliedmaßen des zweiten Opfers sind bereits unterwegs.

Toni Fellers Roman geht auf ein hochbrisantes Thema der heutigen Zeit ein, nämlich dem Kindesmissbrauch unter dem Deckmantel der Kirche. Schonungslos offen geht Feller dieses Thema an und überschreitet dabei jedes Tabu. Eine ganze Weile wird dem Leser der Grund für die Verbrechen vorenthalten, jedoch kann man sich schnell selbst einen Reim auf das Geschehen machen. In dem Moment, in dem Feller den Missbrauch beim Namen nennt, werden auch die Details grausam ausgeschmückt. Trotz der Blutrünstigkeit der Verbrechen empfindet man doch Verständnis für die Taten und erwartet von den Tätern umso weniger Gnade. Unbehaglichkeit schlägt während des Lesens in Genugtuung um und doch ist es dem Leser stets bewusst, dass hier kriminelle Handlungen der schlimmsten Art von Statten gehen. Anders als bei herkömmlichen Romanen steckt man beim Lesen in einem ständigen Zwiespalt zwischen der weltlichen und der gesetzlichen Gerechtigkeit, so fiebert man einerseits mit den Ermittlern und kann sich andererseits auch gut in die Gefühlswelt der Täter hineinversetzen.

Störend am Roman empfand ich zunächst die doch recht lax eingesetzte Umgangssprache der heutigen Zeit. So ist die Anrede „Alter“ seitens Nesrin für Nawrod der rote Faden, der sich durch das komplette Buch zieht. Es dauert eine Weile bis man sich an diese oder ähnliche Phrasen gewöhnt. Außerdem passt die Figur von Nesrin nicht von Anfang an in das eher ernste Geschehen. Meiner Meinung nach würde eine reifere Person besser zum Geschehen passen, als das sprichwörtliche Mädchen, das Nesrin immer wieder verkörpert.

Insgesamt ist „Die Sünde“ ein lesenswertes Buch der etwas anderen Art: Es ist ein Buch, dass die Grenzen von Recht und Unrecht, Rache und Sühne verschwimmen lässt.

Episches Weltraumabenteuer: Space Troopers

Träumst Du nicht auch von neuen Abenteuern, neue Welten und sehnt sich nach neuer Spannung, Action und ein Schuss Erotik im Leben? Dann musst Du unbedingt weiterlesen:

Im Jahr 2134 steht die Erde und die Menschheit vor dem Untergang. Nein, da möchte man nicht leben, aber beim Lesen von Space Troopers mag man blitzschnell dorthin gebeamt werden!
Man möchte John Flanagan kennen lernen und Teil der Space Troopers sein. Jetzt, um sofort die Erde zu retten! P.E. Jones erschafft eine Geschichte, die zwar in der Zukunft spielt, aber durchweg dem Zeitgeist entspricht. Tatsächlich könnte die Welt einmal so werden. Der Leser ist binnen weniger Seiten vollkommen abgetaucht und sieht diese Welt der Zukunft. Die Mischung aus der Story, den gelungenen Beschreibungen und den emotionalen Kicks der Figuren machen die Serie für echte Science-Fiction Fans unverzichtbar.

Die deutsche Autorin P.E. Jones hat eine fesselnde Military SF Serie geschaffen, die den Leser sofort entführt. Suchtfaktor garantiert! P.E. Jones lebt in der Pfalz und ist leidenschaftlicher Trekkie. Neben Space Troopers hat sie weitere Science Fiction & Fantasyromane veröffentlicht. Ihre Liebe zu Liverollenspielen und zur Science Fiction spiegelt sich komplett in Space Troopers wieder.

Die Serie kann manchmal etwas erschrecken. Es ist sehr menschlich, sehr nah an dem Leser, voll von kleinen und täglichen Abläufen, die dann einfach kippen. Weil nichts mehr so ist, wie es war. John trägt einen Parka, betrachtet sein Gesicht im Spiegel, testet aber erst das Wasser, ob es trinkbar ist. Im Jahr 2134 herrscht Armut, Gewalt, Kriminalität, Terror und Hunger. Etwas unserer Welt ist noch da, dann spürt der Leser, wie zerbrechlich doch alles ist.

Neue Welten sollen daher kolonisiert werden, es ist die letzte Chance für die Menschheit. Damit dieses Projekt gelingen kann, werden die Menschen durch die Space Troopers beschützt. Im Kassiopeia-Sektor wartet jedoch der Horror, ein Feind, mit dem niemand gerechnet hat. Die perfekt militärisch ausgebildeten Space Troopers kommen an ihre Grenzen.
Wer eine wirklich coole Science Fiction Serie sucht, der wird nicht an Space Troopers vorbei können. Wir sehen uns im Jahr 2134!

World War Z

world war z
world war z
Ein bildgewaltiger Roman dachte ich, als ich World War Z weggelegt und abgeschlossen hatte. Vielleicht hätten die Macher von ‚The Walking Dead“ mal diese Sammlung an Kurzgeschichten studieren sollen. Ich kann leider nicht sagen, dass ich das Buch sonderlich mochte, da es im Gegensatz zu anderen Romanen einfach keinen interessanten Plot gibt, keinen Protagonisten – außer dem Virus mal abgesehen. Ein Interview nach dem anderen wird (nachdem der Zombie-Krieg mehr oder weniger gewonnen war) mit verschiedenen Menschen, die diese Katastrophe überlebt haben, durchgeführt. Einige dieser Geschichten hätte sich bestimmt so mancher Leser etwas länger gewünscht, andere Schilderungen waren meiner Meinung eher überflüssig.

Aber so ist es mit dem persönlichen Geschmack, daher möchte ich das Buch hierfür nicht verurteilen. Ich für meinen Teil habe mir nur etwas ganz anderes vorgestellt, als ich dieses Buch gekauft habe . Vielleicht etwas mehr so wie der gedrehte Film „World War Z“, der aber auch mehr für die Masse gedreht wurde, um sicherlich möglichst viel Geld einzuspielen – nur mit Genere-Fans kann man ja schließlich kein Geld verdienen. Kurzum, das Buch visualisiert im Kopf einige heftige Szenarien, die bisher von der Filmindustrie nicht aufgegriffen wurde und sicher nicht werden. Denke ich an den sozial in sich gekehrten japanischen Hacker, der noch Zuhause wohnte und der nicht mal mitbekam, dass seine Eltern bereits tot waren – erst als er zwei Tage später dem notwendigen „Übel“ Hunger nachkommen wollte. Erst hier erkannte er, dass die reale Welt nicht mehr die war, die er bisher so verabscheut hatte. Oder der Veteran, der doch den Hiroshimablitz das Augenlicht verlor und doch trotzdem erfolgreich gegen die Zombies behaupten konnte, weil er seine Sinne ganz anders nutzte. Andere Geschichten, wie die aus Israel konnte man vor dem inneren Auge leicht auf die Kanaren transferieren und es war auch schon reizend, sich vorzustellen, wie man hier seine Familie schützen könnte – in einem Hotel am Meer mit einer Menge Lebensmittel aber auch einer Menge Infizierter – und alles ohne Schusswaffen. Doch zurück zum Blog :)

… dann kam der Film World War Z

Doch genau dieser Film sollte uns ein wenig trösten, bis endlich die neuen Folgen von „The Walking Dead“ ausgestrahlt werden. Wenn der Trost auch nur knapp 2 Stunden lang war, so war der Film schon sehenswert! So toll die Crowd-Effekte auch waren, es ist nur leider nichts „hängengeblieben“. Viele Filme aus diesem Genre bieten Szenen, die ewig haften bleiben. „Dawn of the Dead“ war so ein Film, mit einem tollen Storyboard und einigen Szenen, an die man sich im „Reallife“ immer mal wieder erinnert, wie beispielsweise die Parkhausszene. Hand aufs Herz, wer denkt nicht daran, wenn man nachts als „Letzter“ in einem halbdunkeln Parkhaus den Wagen sucht … als kämen die Zombies gleich um die Ecke gerannt.

Fazit: Buch wie Film sind durchaus empfehlenswert. Doch wer im (Hör)Buch einen Roman im klassischen Sinne glaubt, irrt leider. Dafür wird man mit einigen tollen Kurzgeschichten belohnt. Der Film hingegen hat mit dem (Hör)Buch nichts gemein außer dem Zombie Krieg. Keine der Figuren habe ich aus dem Buch wiedererkannt … sehr seltsam eigentlich – aber auch egal ^^

Ein Buch für Tierfreunde: „Joseph – zurück im Leben“ von Eike Martin

Joseph zurück ins Leben
Joseph zurück ins Leben

Wer gerne ein wahr gewordenes Hundemärchen lesen möchte, liegt mit dem Buch „Joseph – zurück im Leben!“ von Eike Martin genau richtig. Sehr beeindruckt hat mich an dieser Geschichte, wie einfühlsam und besonnen ein völlig verängstigtes Tier in kleinen Schritten liebevoll aus seinem Trauma geführt wird, mit dem Ziel wieder ein schönes und unbeschwertes Hundeleben genießen zu können.

Doch wer ist überhaupt Joseph? Ein Jagdhund-Mix, der offensichtlich ausgesetzt wurde, landete eines Tages völlig entkräftet in einem Tierheim auf Zypern. Dort zeigte sich, dass er völlig verängstigt war und scheinbar mit dem Menschen abgeschlossen hatte. Irgendwann entdeckte eine Familie aus Deutschland ihn im Internet, verliebte sich in diesen Hund und hatte nur den Wunsch, ihn adoptieren zu dürfen. In dem Zustand, in dem sich Joseph zu dem Zeitpunkt befand, war an eine Ausreise nach Deutschland überhaupt nicht zu denken. Man entschied sich auf Zypern, ein Trainerteam speziell mit diesem Hund arbeiten zu lassen, um ihm langsam das verloren gegangene Vertrauen in den Menschen zurückzugeben und ihn auf die Reise nach Deutschland schicken zu können. Das Buch „Joseph – komm zurück ins Leben!“ von Eike Martin beschreibt diesen Zeitraum.

In ihrem aktuellen Buch „Joseph – zurück im Leben!“ lässt Eike Martin uns daran teilnehmen, wie es dem ehemaligen Straßenhund Joseph in den ersten 12 Monaten nach seiner Adoption im Hause seiner neuen Familie ergeht. Sehr gut nachvollziehbar wird beschrieben, wie Mensch und Hund in kleinen Schritten die für Joseph völlig neue Welt erkunden. Es gibt unglaublich viele Dinge und Geräusche, die ihm zum ersten Mal begegnen. Familie Martin hat diese große Herausforderung angenommen, ihn durch seine Ängste zu begleiten mit dem Ziel, diesem Hund ein angstfreies Leben in der Geborgenheit einer Familie zu ermöglichen. In ihrem Buch gewährt Eike Martin Einblicke in die Tierschutzarbeit und klärt auch über Probleme auf, die bei der Adoption eines Straßenhundes aus dem Ausland auftreten können. Schritt für Schritt erobert Familie Martin Josephs Vertrauen. Geduld und unendlich viel Liebe helfen ihm dabei, sich den Herausforderungen zu stellen, die das neue Leben für ihn bereithält. Als Leser nehmen Sie Anteil daran, wie sich Joseph mithilfe seiner Menschen aus seinem Schattendasein herauskämpft. So mutieren einfache Alltagssituationen durch Josephs Hintergründe in spannende Begebenheiten. Sie zittern mit, wenn Joseph auf unbekannte Dinge und Situationen stößt, und erleben die Freude bei den kleinen und großen Erfolgen, die sich auf Josephs Weg in ein unbeschwertes Hundeleben einstellen. Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein Muss für jeden Tierfreund.

Noch ein Titel für Sie und Ihn: „Open City“ von Teju Cole

„Open City“ von Teju Cole (2011)
„Open City“ von Teju Cole (2011)

„Open City“ von Teju Cole (2011) ist ein belletristischer Spaziergang durch die geschäftige Welt von New York. Gleichzeitig ist das Buch ein philosophischer Spaziergang durch die innere Welt des Protagonisten. Julius stammt aus Nigeria und arbeitet als Doktor. Er spaziert in seiner Freizeit zur eigenen Erleichterung durch Downtown Manhattan. Dabei begegnet er unterschiedlichen Orten und Menschen. Unterdessen führen ihn seine Gedanken in die eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er beschreibt die Stadt auf seinen Spaziergängen als facettenreichen Lebensraum. Zugleich entdeckt er sich selbst auf ausgedehnten Gedankengängen als vielschichtige Persönlichkeit. Der Roman ist das Debut des Autors und ideal für den Urlaub.

Ich empfehle Ihnen, „Open City“ zu lesen. Teju Cole vollzieht in 21 Kapiteln einzigartige Spaziergänge durch das New York der Jetztzeit nach. Der Jungautor beschreibt wortgewandt und mit forschendem Blick die Begebenheiten auf Julius‘ Wegen. Er setzt die Wesen und die Dinge in Beziehung zur Stadt, zur Kultur und zur Geschichte. So erhalten Sie als Leserinnen und Leser eine Vielzahl von Einsichten in die Kulturgeschichte der „Offenen Stadt“ Manhattan und den Lebensweg eines ihrer Bewohner. Durch die sehr persönliche Perspektive des Protagonisten gelangen Sie zudem an sonst sicher unzugängliche Orte wie die Baustelle von 9/11 und in nicht alltägliche gesellschaftliche Konstellationen, etwa in einem Gespräch zwischen Julius und einem marokkanischen Intellektuellen. Sofern Sie selbst einmal New York besuchen wollen, erlesen Sie sich mit dem Buch eine unübertrefflich charmante Einstimmung auf das Leben im Zentrum der Stadt.

Spazieren Sie mit dem Autor durch die Bildwelten des Buches! Teju Cole nimmt Sie auf die Wege seines Alter Ego Julius mit, zeigt Ihnen das Leben im Hier und Jetzt als Hintergrund für geistige Ausflüge und entlässt Sie nach jedem Kapitel mit neuen Einsichten. Ich selbst bin leidenschaftlicher Spaziergänger und habe „Open City“ am Ende langer Arbeitstage in der englischen Originalfassung gelesen. Mit den zutiefst städtischen Stimmungen des Buches bin ich jede Nacht Kapitel für Kapitel ins Bett gegangen. Ich habe mich sehr intensiv mit den Erlebnissen und Gedanken von Julius eingelassen und schätze die Weitläufigkeit seiner Ansichten. An einem Abend suchte ich auf einer Karte im Internet die Orte des Buches noch einmal auf. Ich wollte mir nach der inspirierenden Lektüre auf einem eigenen Spaziergang ein Bild von den Erlebnissen des Protagonisten machen. Denn Cole ist ein Poet und beschreibt in präzisen Bildern die Atmosphäre von Manhattan: Manchmal bedrückend, meist aufschlussreich und nicht selten einfach schön. Für mich erbrachte die Lektüre die Erkenntnis, dass die „Offene Stadt“ New York als Symbol für unsere tiefe Beziehung zur Stadt steht und das Spazierengehen einen zeitgenössischen Ausdruck für diese Beziehung darstellt. Sie müssen kein Spaziergänger sein: „Open City“ ist ein kultureller Spaziergang in Buchform.

Eragon- Das Vermächtnis der Drachenreiter

Auch ein schönes Buch für die Fantasten unter euch und das hat auch nichts mit dem Geschlecht zu tun :)
Als Eragon auf der Jagd einen blauen Stein findet, ahnt er nicht, dass dieser Fund sein Leben verändern wird. Denn aus dem Stein schlüpft ein Drachenjunges und beschert Eragon ein Vermächtnis, das älter ist als die Welt. Über Nacht wird er in eine schicksalhafte Welt voller Magie und dunkler Mächte geworfen, die regiert wird von einem Herrscher, dessen Grausamkeit keine Grenzen kennt. Mit nichts als einem Schwert bewaffnet, stellt sich Eragon dem Kampf gegen das Böse, an seiner Seite seine treue Gefährtin, der blaue Drache Saphira.

Bei Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter handelt es sich um den ersten Teil des 2004 erschienenen Buches, das den Grundstein für eine ganze Serie bildet. Es könnte mit den Worten „klassische Heldengeschichte“ bezeichnet werden, die vor allem durch die einzelnen Personentypen getragen wird. Trotz vieler bekannter Elemente, die älteren Lesern bekannt sein müssten, ist ein Blick nach Alagaesia zu empfehlen.

Ein Hirtenjunge wird zum Drachenreiter

Eragon ist zu Beginn des Buches ein ahnungsloser Bauernjunge von 15 Jahren, der nach der Arbeit ein Drachenei findet, das er mit nach Hause nimmt. Nach einiger Zeit schlüpft ein Drache namens Saphira aus dem Ei, die sich telepathisch mit Eragon unterhalten kann. Sie verbindet ein uraltes Schicksal, das Eragon zum Drachenreiter werden lässt. Zusammen müssen sie sich vor dem König Galbatorix beschützen, der es auf Saphira abgesehen hat. So verläuft die Story des ersten Buches, das vom damals fünfzehnjährigen Christopher Paolini verfasst wurde. Liebevoll geschrieben präsentiert es sich den Lesern und kann junge Leser voll überzeugen. Ab einem Alter von 16 Jahren wird das Buch zwar fantasiereich, jedoch werden dann viele bekannte Einflüsse aus anderen Fantasiewerken mit eingebunden, die Liebhabern des Genre allzu bekannt vorkommen. Hier eine schöne Elfe, in die sich der Protagonist verliebt, dort Zwerge, die sich mürrisch in den Kampf stürzen und der Vater, der auf einmal wieder auftaucht. Die Darstellung der Drachen erinnert sehr an Hohlbein und die Geschichte ist stark von der typischen romantischen Heldengeschichten beeinflusst.
Ein kleines Meisterwerk: Trotz der eigentlich simplen Story und der stereotypischen Personengestaltung schafft Paolini eine einzigartige Atmosphäre, die das Buch zu einem kleinen Schmuckstück machen. Es ist erkennbar, dass der Autor zur damaligen Zeit noch sehr jung und nicht ausgereift genug für den Stoff war, doch ist das bei Eragon nicht einmal ein Kritikpunkt. Er will mit Magie überzeugen und schafft es auch.

Für mich ist nach dem ersten Teil Schluss. Die Zielgruppe ist sicherlich unter dreißig einzuordnen, aber schön war es trotzdem.

Muss man gelesen haben: Der Schwarm von Frank Schätzing

Frank Schätzing ist es mit seinem 2004 erschienenen Buch „Der Schwarm“ gelungen, einen packenden Thriller zu schreiben. Gleichzeitig quillt das Buch vor gut recherchierten Fakten aus dem Bereich Ökologie geradezu über. Was Symbole für Dan Brown sind, ist Ökologie für Schätzing.
Im Zentrum des Geschehens steht der norwegische Meeresbiologe Sigur Johanson, der wegen einiger seltsamer Phänomene um Rat gebeten wird. Wale greifen Schiffe an, Unmengen von Würmern bohren sich wie ein Selbstmordkommando in Methanhydrat und verseuchte Hummer lösen eine Epidemie aus. Schließlich wird klar, es handelt sich keineswegs um Zufall, sondern um einen koordinierten Angriff auf die westlichen Industrienationen. Der Angriff einer Lebensform, die schon seit Urzeiten im Meer lebt und nun auf die Verschmutzung seiner Umwelt mit einem vernichtenden Gegenschlag antwortet. Während nun das amerikanische Militär nach Möglichkeiten sucht, die Lebensform zu vernichten, versucht Johanson verzweifelt Kontakt aufzunehmen.
Neben einer spannenden Geschichte erhält der Leser eine Fülle von Informationen über Ökologie und Klimaforschung. Deshalb fällt eigentlich kaum ins Gewicht, dass die Charaktere sehr viel weniger Beachtung finden und die Handlung eine wenig in Klischees verfällt, die einem Hollywoodfilm zur Ehre gereichen. Trotzdem, oder vielleicht deswegen, ist „Der Schwarm“ ein Buch, das man nur schwer aus der Hand legen kann.

Update: Etwa ein Jahr, nachdem ich Der Schwarm gelesen hatte, schenkte mir meine liebe Frau das Hörbuch zum gleichnamigen Erfolgsroman. Dies kann ich nur jedem, der sich nicht entscheiden kann, sehr ans Herz legen. Mit Sprechern die z.B. Jack Nicholson, Dustin Hoffmann oder Sir Anthony Hopkins und anderen bekannten Schauspielern die Stimme liehen, war es für mich das bisher beste Hörspiel das ich je genießen durfte. Das Hörspiel ist jedoch meines Wissens gekürzt, bietet jedoch trotzdem eine Gesamtlaufzeit von ca.726 Minuten. Durch die zusätzlichen Spezialeffekte und eben die fantastischen Sprecher, wurde ein unglaubliches Hörerlebnis geschaffen, das man unbedingt gehört haben sollte. Kennen Sie ein ebenso gutes Hörwerk? Ich würde mich über einen ‚Inspirations‘-Kommentar sehr freuen :)

Schöner als jeder Film: Der kleine Hobbit, J. R. R. Tolkien

DER KLEINE HOBBIT
DER KLEINE HOBBIT

Dieser Klassiker der Fantasyliteratur von J. R. R. Tolkien erschien erstmals 1937 und erzählt die Geschichte des Hobbits Bilbo Beutlin, der sich mit dem Zauberer Gandalf und einer Gruppe von dreizehn Zwergen auf den Weg macht, um dem Drachen Smaug eine lange verloren geglaubte Zwergenstadt und einen alten Schatz zu entreißen.

Tolkien entwickelt bereits in diesem Buch die Welt, in der später sein Meisterwerk „Der Herr der Ringe“ spielen wird. Im Grunde ist „Der kleine Hobbit“ eine klassische Reise-Abenteuergeschichte.

Bilbo Beutlin führt zunächst ein beschauliches Leben ohne größere Aufregungen, bevor er durch Gandalf in eine Reihe von Abenteuern verwickelt wird, die aus ihm einen mutigen und sich auch manchmal auf sein Glück verlassenden Abenteurer machen. Die große Kunst des Autors ist jedoch, mit Hilfe der verschiedensten Motive aus Märchen und Ritterepen eine ganz eigene Welt zu erschaffen. Eine Welt von Elben und Orks, Gestaltwandlern und Trollen, Gefahren und sogar Schlachten. Und natürlich dem einen Ring, den Bilbo nach erfolgreich bestandenen Abenteuern mit ins heimische Bruchtal nimmt.

„Der kleine Hobbit“ ist eine phantasievolle, farbenprächtige Geschichte. Die vielen Anspielungen und Querverweise machen die Geschichte auch intellektuell anspruchsvoll. „Der kleine Hobbit“ ist also in jeder Hinsicht ein phantastisches Buch, das ich euch empfehlen kann (auch als Hörbuch, das eher als Hörspiel produziert wurde).

Ein großes Abenteuer: ‚Der Canyon‘ von Douglas Preston

Der Canyon von Douglas Preston: Das Library Journal schrieb „Michael Crichton wäre froh, wenn er nur halb so gut schreiben könnte wie Douglas Preston„.

Ich muss zugeben, dass das für mich ein Provokationskauf geworden wäre, wenn ich das Buch nicht von Andree und Anja als Geschenk bekommen hätte. Mir zu erzählen, ich hätte ein zweitklassiges Buch gelesen, das ich doch so innig liebte und das einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal hat?

Ich liebte Michael Crichtons beschriebenen Dinosaurier und noch immer danke ich Steven Spielberg, wie er mir diese herrlichen Geschöpfe im Film gezeigt hat. Da ich mich aber auch zu den Fans von Preston (und Child) zähle, vermutete ich hier einen wirklichen Über-Kracher von einem Roman!

In dieser fast schon Wild-West Geschichte jagt ein Fosiljäger seinen Traum, bis er letztendlich den Fund seines Lebens macht. Ein hervorragend erhaltener Tyranysaurus Rex wartet nur darauf Ihn berühmt und reich zu machen. Leider gibt es skrupellose Mächte (wie überall, wo Geld im Spiel ist), die auch hier gegen diesen armen Glücksritter ziehen um diesem seinen Fang mit aller Macht zu entreißen. Dies zeigt, dass auch in der Wissenschaft Menschen sitzen, die Ihr Leben nicht der selbigen verschrieben haben, sondern Ihrem Bankkonto. Und diese arbeiten ebenfalls mit Kriminellen zusammen die Ihre eigenen Ziele und Reichtümer mehren. Ein Drama und Thriller in einem, bei viele interessante Figuren mitspielen – ja ich sage gewollt mitspielen, denn der Roman ist erstklassig geschrieben und in die deutsche Sprache übersetzt. ich erinnere mich eher an einen Film, als an ein Buch, wenn ich an „der Canyon“ denke. Doch Dinosaurier-Liebhaber aufgepasst: Den Leser (oder die Leserin!) erwarten hier nur ein paar „fantastische“ Ausflüge in das Leben des Fossils als kurze Zwischen-„Teaser“, mir fehlt dazu das richtige Wort, wer hilft? Jedenfalls dreht sich die Geschichte nur um die interessanten Charaktere, eine traumhafte Landschaft und der Jagd, wer zuerst das Fossil „erreicht“, mehr darf ich nicht verraten, sonst nehme ich die Spannung.

Fazit: Vielleicht waren genau wegen der zu Anfang erwähnten Kritik meine Erwartungen zu hoch und trübten doch meine Stimmung, denn meinen Erwartungen wurde dieser Roman leider nicht gerecht. Ein klassisches Beispiel, dass man auch im Marketing aufpassen sollte, welches Lob man auf einem Cover zitiert. Vermutlich saß hier jemand in der Werbeabteilung, der etwas jünger war und nicht das ganze Leben auf solche Dinosaurier gewartet hatte, wie die, die uns Crichton und daraus resultierend Spielberg dann schenkten. Anyway – der Roman ist gut. Die Erzählung ist wirklich und logisch aufgebaut und könnte durchaus in der heutigen Zeit spielen.

Ich würde es wieder kaufen, da bin ich sicher – aber unter anderen Voraussetzungen.

Fantastische Reiselektüre: „Ice Limit“, von Preston und Child

Douglas Preston und Lincoln Child nehmen Sie mit auf eine Reise zum „Ende der Welt“. Wenn Sie beispielsweise „Riptide“ oder „Das Relikt“ kennen, dann wissen Sie schon welche Unterhaltungsqualität Sie erwarten können. Wenn Sie noch keinen Roman von Preston und Child gelesen haben, wäre dies ein besonderes Exemplar um in die Geschichten des Erfolgsgespanns einzusteigen!

Diesmal empfand ich die fantastische Geschichte um einen riesigen Metoeor, der seit vielen Millionen Jahren im ewigen Eis liegt, besonders ergreifend. Das New York Times Bestseller Autorenteam nimmt den Leser mit auf eine Reise, die mit so vielen Untergeschichten und Rätseln gespickt ist, dass man gar nicht aufhören kann und das Buch beinahe nicht zur Seite legen kann. Vielleicht ist es auch ein schönes Geschenk für Menschen, die andauernd das Handy mit sich tragen – es besteht eine hohe Chance, dass diese vielleicht häufiger „Papier“ mit sich tragen werden.

In meinem Fall habe ich den Roman am Flughafen gekauft. In der üblichen Aufregung, wenn es darum geht mich wieder mal in ein Flugzeug zu setzen, kaufe ich immer schnell und unbesehen ein, um mich etwas abzulenken. Doch diesmal: Ein Glücksgriff, dabei hatte es mich auch nicht sehr gestört, dass es ein englischer Roman ist. Ice Limit war damals noch nicht in Deutsch erhältlich, das erfuhr ich aber erst als ich das Buch weiterempfehlen wollte. jeder hielt mich für einen Nerd, weil ich es wohl nicht abwarten konnte … aber es ging, es war ja kein Wirtschaftsbericht oder eine philosophische Abhandlung in Englisch. Ice Limit ist ein Roman über Abenteuer, Science Fiction, Wissenschaft, Drama und Intrigen, der aber auch in Englisch nicht schwer zu lesen ist.

Interessante Schauplätze, was zur erstklassigen Atmosphäre sehr beiträgt

Als Eskapismus, Realitätsflucht oder Wirklichkeitsflucht bezeichnet man die Flucht aus oder vor der realen Welt sagt der Duden, und genau das wird hier wirklich gefördert. Nicht unbedingt ein Urlaubsroman – man bekommt sonst nicht viel vom Urlaubsland mit, in dem man sich befindet. Der Plot ist einfach, verschachtelt sich aber heftig, je weiter die geschichte geht. Im ewigen Eis macht ein Wissenschaftler nicht nur die Entdeckung seines Lebens, sondern die Entdeckung, die die Menschheitsgeschichte aus den Fugen drücken wird. Einer der reichsten Männer will diesen Fund der Antarktis entreißen und dazu ist diesem jedes Mittel recht. Der Millionär Palmer Lloyd will diesen Meteoriten für sein Museum in New York. Nur ist dieser Meteorit einige tausend Tonnen schwer und ausgerechnet auf einer chilenischen Insel nördlich der Eis-Grenze der Antarktis tief im Eis verborgen.

Ich bin ein Fan der Schriftsteller Douglas Preston und Lincoln Child. Fast alle Ihre Romane hatten das gewisse Etwas, das mich fesseln konnte, ähnlich der Romane von Clive Cussler.

Empfehlung: Ich finde das Buch wirklich lesenswert, auch wenn die Erzählung an „Das Relikt“ oder „Riptide“ nicht dran kommt ist es ein großartiger Roman, der genau für Fans dieses Genres geschrieben wurde. Viel Spaß in der Antarktis – und unterkühlt euch nicht :-)

Zombies mit Story – Return Man von V.M. Zito

Er geht wieder dahin, wo die Toten sind :-) Die Welt ist nicht mehr dieselbe: Horden von Untoten haben die USA überrollt, und das Land ist nun aufgeteilt in den Osten, wo sich die letzten lebenden Menschen verschanzt haben, und den Westen, wo die Zombies Jagd auf Menschenfleisch machen. Nur ein Mann wagt es noch, in die verseuchten Gebiete zurückzukehren, um im Auftrag der Lebenden ihren untoten Verwandten die letzte Gnade zu erweisen und Spezialeinsätze im Land der Toten auszuführen: Henry Marco. Dies ist seine Geschichte … und die ist wirklich lesenswert!

Noch quillt mir keine schwarze Brühe aus dem Mund, auch meine Hautfarbe hat sich nicht großartig verändert. Trotzdem konnte ich nach dem ersten Zombie-Buch nicht aufhören! Und obwohl ich die Bücher für meine Frau gekauft hatte, damit sie im Krankenhaus etwas gruseliges zum Lesen dabei hat (Mit freundlichen Verweis auf das Krankenhaus in „28 Tage später“) – schnappte ich ihr auch den zweiten Roman wieder vor der Nase weg. Das Storyboard ist noch um einiges besser als der Plot in „Die Jahre der Toten von Z.A. Recht“, was mich wirklich überrascht hatte. Obwohl hier in Return Man das Endzeit-Amerika in zwei Hälften geteilt ist und in der infizierten Region neben Zombies auch Outlaws mit eigenen Zielen herrschen, hat es dieses Buch geschafft mir schon zweimal Alpträume zu bescheren! Im ersten Zombie-Roman, den ich gelesen hatte, stand ja in großen Lettern auf dem Cover, dass man das Licht beim Lesen anlassen sollte – nun, das hätte wohl besser hier drauf stehen sollen!

Ich möchte von der Story nicht zuviel erzählen, kann aber wirklich jedem Liebhaber dieses Genres diesen Roman nur ans Herz legen, es ist mehr als die üblichen Gruseleinen, hier bekommt man etwas mehr geboten, als nur Grausamkeit und Gruselfaktor. Der Hauptdarsteller leidet nicht nur unter den Qualen der Einsamkeit in einem streng isolierten Gebiet, sondern auch unter einem seelischen Schmerz vieler Tragödien im Leben – die diesen in der Geschichte wieder einholen. Mehr kann… nein, das ist falsch, ich darf ich euch wirklich nicht verraten :-)

Viel Spaß bei diesem Zombie-Roman der Extraklasse.

Sorry, noch mehr Zottelheuler in Buchform: Die Jahre der Toten von Z.A. Recht

„The Walking Dead“ ist gerade abgelaufen und nun suchst Du einen guten Roman über Zombies um die Zeit zur nächsten Staffel zu überbrücken? Da hätte ich etwas:

„Das Ende der Welt ist erst der Anfang!“

Ein Virus – so tödlich, dass Ebola dagegen wie ein leichter Schnupfen wirkt – rafft die amerikanische Bevölkerung in Rekord Geschwindigkeit dahin. Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, kehren die an der Krankheit Verstorbenen zurück, bedrohen die wenigen Überlebenden und hinterlassen eine Spur des Chaos und der Verwüstung. In der zerstörten Zivilisation gilt nun nur noch eine Regel: Überleben, koste es, was es wolle! Die letzte Hoffnung der Regierung ist eine strategisch geplante Militäroperation. Als diese scheitert, breitet sich das Virus über den gesamten Erdball aus und der Untergang der Menschheit hat begonnen … so steht es auf der Rückseite und ich finde es eine gute Zusammenfassung von dem was da auf den Leser zuwankt.

Die Jahre der Toten von Z.A. Recht

Es ist ja kaum auszuhalten! Nachdem wir nun die dritte Staffel von „The walking dead“ gesehen haben sollen wir tatsächlich bis zur Premiere der 4. Staffel im Oktober durchhalten? Leider werden die Zottelheuler dann erst im PayTV für den puren Horror sorgen – wann es auf unserem Fernseher denn schließlich kommt, ist fraglich. Was liegt also näher, die Zeit mit einem guten Buch zu überbrücken?

So kam es, wie es sollte, eine kleine Massenbestellung bei Amazon war mal wieder die Folge. Und dieser Erste Roman, den möchte ich auf dem Weg jedem ans Herz legen, der von TV auf Buchzombies wechseln möchte – der Selbstversuch war großartig. Aber das Licht muss man nicht unbedingt anlassen, während man sich der großen Panik anschließt.

Der Autor versteht sich darauf, epische Schlachten mit den Untoten im Großbildformat zu beschreiben. Im Gegensatz zur Fernsehserie „The Walking Dead“ bringt uns das Buch an wirklich „herrliche“ Endzeit-Schauplätze. Als Quereinstieg in die schriftliche Zombie-Apokalypse finde ich den Schmöker empfehlenswert!

Originalausgabe erschienen 2006 unter dem Titel Plague of the Dead, deutsche Ausgabe erstmals 2012 , 448 Seiten. ISBN 3-453-52941-3. Übersetzung ins Deutsche von Ronald M. Hahn.

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

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