Wenn Kinder Lernprobleme in der Schule entwickeln: (Er)Arbeiten lernen

Was tun, wenn die Zensuren in der Schule schlechter werden? Wir erlebten, dass bei unserem Kind in der Schule und bei den Schularbeiten Fleiß und Motivation immer mehr nachließ. Zuerst merkten wir nichts davon, glaubten es ist ok, wie es ist. Unsere Tochter sah gerne Fernsehen – vielleicht auch wirklich zuviel. Da sie aber nicht auffällig ist und in der Entwicklung eher vorn dabei ist, machten wir uns keine Sorgen. Filme schauen und Computerspielen scheint neben den Freundschaften das Wichtigste. Erst als wir mit Schulfreunden unseres Kindes sprachen, kam die Wahrheit an den Tag. Andere Mitschüler waren in den Übungsheften nicht nur weiter, sondern haben diese bereits abgeschlossen. Ein Schock für uns Eltern! Wie bekommen wir das wieder in den Griff?

Level 1: Fernseh- und Computerverbot für eine Woche

Zuerst kamen kleine Strafmaßnahmen auf den Plan – zusätzliche Übungsaufgaben, zu den Hausaufgaben dazu. Aufgaben, die die anderen schon erledigt haben. Gut dass es eine sehr sonnige Woche war, denn so war unsere Tochter an PC und TV kaum interessiert und lieber draußen mit uns im Garten oder unterwegs.

In dieser Woche hatte unser Kind einige Seiten nachgeholt und wir fanden den idealen Weg den Lerndefiziten zu begegnen. Ohne Druck und ohne den Blick auf das Schulwesen zu „beflecken“ ist dies leicht machbar. Man muß wirklich vorsichtig sein, sonst können Maßnahmen dieser Art auch einen falschen Weg erzeugen und dem Kind die Freude an der Schule nehmen. Genau das wollten wir nicht. Dank einem befreundeten Lehrer (Danke Andree!) konnten wir dafür eine Strategie ausarbeiten, die funktioniert und den Kindern wirklich Spaß macht.

Wir waren uns einig, dass es ein Belohnungssystem geben muss, um den Lernanreize zu schaffen und die Fleißarbeiten unseres Kindes zu steigern. Gleichzeitig wollen wir unser Kind nicht extra verwöhnen, was in der heutigen Gesellschaft schon selbst ein zu großes Problem ist.

Level 2:Belobigungskärtchen in eine Währung erweitern

Kind spielt am PC
Kind spielt am PC

Erarbeiten: Damit Spielen am PC eine Freude bleibt[/caption]In einem Onlineshop, den ich vor Jahren entworfen hatte, erinnerte ich mich an das sehr interessante Warensortiment. Und bei Freunden kauft es sich eh etwas schöner ein. So erstand ich fix ein Paket Lobkärtchen zum ausfüllen, die auch zugleich ein Gutschein für 10 Minuten TV oder PC waren. Also für jede Seite im Entenheft / Froschheft oder Krakenheft (so heißen die Übungshefte in der Grundschule) gibt es eine Karte mit dem Wert für 10 Minuten. Diese können am PC zum Spielen oder zum Fernsehen eingelöst werden.

Was soll ich euch sagen – inzwischen sammelt unsere Tochter die Karten lieber, statt sich von diesen zu trennen! Da in der Schachtel so viele verschiedene Lobkärtchen sind (Bild zum Beitrag, oben) die wir selbst auch immer etwas anders ausfüllen, sind diese Karten scheinbar richtig wertvoll.

Fazit: Bei uns hat diese Lösung nicht nur den Spaß am WettLernen geschaffen, das Spielen und Fernsehen wurde auch wieder zu etwas Besonderem gemacht. Und nein, ich zähle die Zeit nicht auf die Minute, nur grooob. Verliert nur nie die Kommunikation, das ist das kostbare Gut … die Zeit muss man sich nehmen!

Bleibt dran,
Jürgen

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

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