Warum man mit Online-PR Aktionen heute höllisch aufpassen muss
Online-PR ist Teil des Marketing-Mixes. Jedem Start-Up hätte ich noch bis vor Kurzem empfohlen, Online-PR als festen Bestandteil der Marketingaktivitäten zu sehen und aktiv zu betreiben. In den letzten sechs Monaten hat sich meine Einstellung jedoch sehr geändert. Dies liegt an äußeren Umständen, die Online-PR nicht mehr als so sinnvolles Marketinginstrument dastehen lassen.
Was sind die Gründe hierfür? Warum sollte man heutzutage eher vielleicht die Finger von Online-PR lassen?
Was ist überhaupt Online-PR?
Was PR ist, wissen wohl die meisten Leser dieses Blogs. Die Hauptaufgabe der PR ist es, Pressemitteilungen zu schreiben und diese an relevante Stellen zu schicken. Relevant bedeutet dabei nicht an jeden Redakteur oder Journalisten. Vielmehr gezielt an diejenigen, die ein Interesse an der Nachricht haben könnten. Viele Start-Ups und auch etablierte Unternehmen machen den Fehler, eine Pressemitteilung gleich an jeden zu versenden, den sie kennen. Was soll eine Lokalredaktion in Münster mit einer Story eines Start-Ups aus München anfangen? Es passiert, was passieren soll: Die Pressemitteilung landet im Mülleimer – oder noch schlimmer, auf einer nicht relevanten Webseite.
Online-PR ist die Pressearbeit im Internet. Auf zahlreichen Portalen können kostenlos Pressemitteilungen veröffentlicht werden. Ob man damit tatsächlich das Interesse von Journalisten weckt, ist eine andere Frage. In 2-3 Jahren Pressearbeit im Netz ist noch kein Redakteur auf mich zu sprechen gekommen.
Warum Online-PR keinen Sinn mehr macht
Aus zwei Gründen macht für mich Online-PR keinen Sinn mehr.
1. Presseportalen scheint das Ende zu drohen. Das merke ich daran, dass meine letzten 2-3 Pressemitteilungen selbst auf sonst so zuverlässigen Portalen wie OpenPR oder Online-Artikel nicht mehr veröffentlicht werden. Einen ersichtlichen Grund gibt es hierfür nicht. Auf E-Mails wird nicht reagiert. Früher wurde so eine Pressemitteilung in 1-2 Tagen veröffentlicht.
Ich kann mir das nur so erklären, dass es hier an Ressourcen mangelt, die die heute unzähligen Meldungen abzusegnen, die dich den heutigen „Content Marketing“ Wahn. Zum Beantworten von E-Mails hat wohl weder einer die Lust, noch die Zeit.
2. Der wohl wichtigere Grund ist, dass Google seit letztem Jahr verstärkt auf doppelten Content (duplicate Content) schaut. Gerade wenn in Pressemitteilungen Links gesetzt werden (was eigentlich der Sinn hinter Online-PR ist), schadet dies der Seite sogar noch. Denn Google sieht es ungern, dass ein Artikel auf zig anderen Portalen kopiert wieder auftaucht, die zudem zum Thema in keinerlei Relevanz stehen. Die Suchmaschine bewertet dies als so genanntes Black Hat SEO und straft die Seite ab.
SEO-Foren sind voll von Suchmaschinenoptimierern, die sich darüber beklagen, dass ihre Seiten mittlerweile um unzählige Plätze nach unten gerutscht ist und machtlos gegen die schlechten Links sind, die diese Artikel generieren.
Empfehlung
Wenn es unbedingt PR sein soll (und PR kann vernünftig geplant natürlich Sinn machen), dann sollte man sich eine Agentur suchen, die ihr Handwerk versteht. Gerne können Sie mich dazu ansprechen, doch möchte ich gleich im Vorfeld sagen: Jede Pressemitteilung sollte genau für eine Zielgruppe und Veröffentlichung generiert werden. Ich generiere keine Schrot-Schuss Veröffentlichungen, nur um nachzuweisen, auf wie vielen unzähligen Portalen der Text veröffentlicht wird. Dies ist weder gute Arbeit noch wie bereits beschrieben, gut für Ihr Unternehmen.
Achten Sie auch drauf, dass Pressemitteilungen über diverse Social Media Kanäle kommuniziert werden, diese ziehen keine Abstrafungen nach sich.
Wenn Ihnen der Blog gefallen hat, teilen Sie diese Information doch online mit Ihren Freunden, das würde mich freuen.
Viele Grüße aus Aurich,
Jürgen