Hotel Kommandoergaarden: Zum Reiten auf der Insel Rømø

Ich freue mich euch heute endlich über unsere nächste Etappe, dem Urlaub auf Rømø in Dänemark berichten zu dürfen. Der Urlaub sollte sich plötzlich in einen kleinen Reiturlaub wandeln, da neben unserem Hotel das Rømø Islandcenter ist.

Grenze von Deutschland nach Dänemark
Wir passieren die Grenze von Deutschland nach Dänemark

Wir fuhren zum ersten Mal mit dem Wohnwagen nach Dänemark. Nur etwa 190 km sind es von den Karl May Festspielen in Bad Segeberg bis zur nordfriesischen Insel Rømø, die direkt über der bekannten deutschen Insel Sylt liegt. Nach unserer schon geschilderten ersten Station auf dem Campingplatz Bad Segeberg, machten wir uns am späten Vormittag auf in Richtung Flensburg und über die dänischen Grenze.

Dänemark bezaubert schon wenige Kilometer hinter der Grenze, die man bei der Überquerung kaum wahr nimmt – ähnlich, als würde man nach Frankreich oder Holland fahren.
Dänemark lockt durch die über 7000km lange Küstenlinie. Ein großer Teil davon sind endlose Sandstrände auf Seiten von Nord- und Ostsee, die die Besucher ans Meer ziehen. Denn viele wissen nicht, selbst in der Hauptsaison findet man in Dänemark schöne Strände, an denen man tatsächlich noch alleine am Meer sein kann.

Blick in den Rückspiegel zum Wohnwagen
Auf nach Rømø, es ist nicht mehr weit

Den großen Unterschied zu den anderen EU-Ländern bemerkte ich in Dänemark durch die natürliche Entspannung der anderen Fahrzeuglenker. Wurden wir auf der Landstraße in Deutschland (wegen unserem Wohnwagen) oft überholt, interessierte das in Dänemark plötzlich niemanden mehr.

Die Höchstgeschwindigkeiten für PKW auf den Autobahnen liegen übrigens bei 130 km/h, auf Landstraßen bei 80 km/h und in Ortschaften bei 50 km/h.

Bis zum Reiseziel, dem Hotel Kommandørgården in Havnebyvej 201, DK-6792 Rømø überholte uns niemand mehr. Die fast endlosen geraden Landstraßen durch eine heideähnliche Landschaft bezaubern jeden, der mit offenen Augen und Herzen unterwegs ist.

Dammbrücke nach Romo
Über die Dammbrücke nach Rømø

Als wir die Dünenlandschaft erreichen, fällt der Blick links und rechts auf das Meer. Die Fahrt zur nordfriesischen Insel Rømø führt über die lange hoch gelegene Dammbrücke. Das Wasser kam mir hier sichtbar sauberer vor, als an der ostfriesischen Wattenmeer Küstenlinie. Mit etwa 100 qkm ist Rømø die größte Insel, Dänemarks. Hier darf man sich als Besucher auf einen etwa 800 Meter breiten Sandstrand freuen – einem Paradies nicht nur für Surfer und Strandsegler, sondern auch für Pferd und Reiter, wie sich herausgestellt hat.

Da wir bisher schon einige Tage im Wohnwagen geschlafen hatten, war der Zwischenstop mit 4 Übernachtungen im Hotel eine willkommene Abwechslung. Im Hotel Kommandoergaarden warten zwei Pools und ein Schwimmbad mit Dampfsauna auf die Gäste.

Das Hotel Kommandoergaarden auf Rømø

In der gerade begonnenen Nachsaison vermissten wir etwas Aufmerksamkeit des Personals. So erinnerte uns das Frühstück, eher an eine bessere Jugendherberge, da die Gäste sich vollständig selbst bedienten und den Tisch auch abräumten. Das Zimmer, das ansonsten geschmackvoll wirkte, sah auch keinen Service während unseres ganzen Aufenthalts. Also brachten wir den Müll ebenfalls selbst nach unten, als der Mülleimer im Zimmer von zwei weiteren Plastiktüten flankiert war. Dies störte uns nicht so sehr, da wir auf Campingfahrt waren. Doch wenn man den Preis der Unterkunft sieht, dann hätten wir als Gast schon etwas mehr erwartet.

Zum Reiten auf der Insel Rømø

Das Hotel bietet für Reiter und Pferdefreunde herrliche Ausritte an! Diese sind für Anfänger und Fortgeschrittene buchbar und führen durch Wald und Heidelandschaft bis zum Sandstrand. Wer hier residiert, dem kann man das Rømø Islandcenter (neben dem Hotel) nur empfehlen! Die Ausritte und Wandertouren zu Pferd sind ideal über die Rezeption des Hotels Kommandoergaarden zu buchen.

Zuerst werden je nach Erfahrungsgrad die Isländer zugeteilt. In den folgenden 45 Minuten lernen sich Pferd und Reiter dann durch Putzen, Satteln und ersten Übungen kennen, ehe es in der Gruppe mit ein bis zwei Begleitern für ein paar Stunden in die Landschaft der Insel geht. Ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen darf!
Da ich selbst nur als Kind auf dem Pferd gesessen habe, war es für mich auch eine Überwindung, zählte ich mich mit über 40 Lenzen daher auch zu den Anfängern. Doch ich kann versichern, die Pferde kennen sich bestens aus und wenn man den Worten der Führer zuhört und sich dem Pferd anvertraut, der nimmt neben einem Muskelkater eine traumhafte Erinnerung mit nach Hause.
Wir buchten den Anfänger Ausflug mit 3 Stunden und hier möchte ich euch dazu ein paar Aufnahmen mit dem Handy zeigen:

Unsere Tochter mit 7 Jahren und Grundkenntnissen im Reiten, wurde ohne Bedenken ein Pony in dergleichen Gruppe anvertraut. Toll!

Neben einer Menge Badespaß im Hotel besuchten wir den südlichen Inselhafen, wovon auch täglich eine Fähre nach Sylt fährt.

Rømø Geschichte zum Anfassen

Seit unserer Tour nach Schottland sehen wir uns gerne alte Kirchen und Friedhöfe an, da diese oft tolle Geschichten zu erzählen haben. Etwa 2km nördlich des Hotels liegt die St. Clemes Kirche, mit mehreren hübschen kleinen Kirchenschiffen. Es ist überliefert, dass früher die alten Familien der Insel sich feste Plätze in der Kirche erwerben konnten. Die Namen sieht man noch an so mancher Kirchenbank. So wurde der Ausbau und die Kirche zusätzlich finanziell unterstützt und die Menschen hofften so auf den Erlass der Sünden. Da Rømø sich nicht selbst ernähren konnte, fuhren viele der Männer auf den Fisch- und Walfängern zur See. An der Nordmauer des Friedhofs befinden sich alte Zeugnisse der Zeit: Grabsteine von den Kapitänen und Kommandanten der Segelschiffe, auf denen neben dem Rang auch so manche Geschichte zu entdecken ist.

Nach vier entspannten Nächten galt es den Wohnwagen, der problemlos beim Hotel parkte, wieder zu beladen. Nach einem letzten Frühstück blickten wir doch etwas wehmütig zurück, denn es war ein schöner Aufenthalt, auch mit dem großen Ponyhof.

Auf der weiteren Tour mit dem Wohnwagen zu Nordsee Camping Hvide Sande wollten wir noch einen Stopp in der Stadt Riebe einlegen. Der Marco Polo Reiseführer für Dänemark schrieb: Ribe mit 8000 Einwohnern war einst ein bedeutender Handelsplatz der Wikinger und eines der ersten Zentren des Christentums in Dänemark.
Je weiter wir von Rømø in Richtung Norden steuerten, um so mehr wurden wir auf historische alte Städte hingewiesen. Riebe wollten wir unbedingt besuchen.

Für einen PKW mit Wohnwagen ist es jedoch nicht so einfach einen legalen Parkplatz in einer Altstadt zu finden! Schließlich parkten wir unser Gespann beim Wickingermuseum im Kreisel, was nur geduldet, doch auch nicht erwünscht war. Für Mittelalter- und Geschichtsfans wie uns, war das Museum ein Fest. Nicht nur, weil wir gerade erst die beiden Staffeln der Tv Serie Vikings verschlungen haben, auch für Kinder bietet der Ort so viel Geschichte, die schon durch die Inszenierung mit Leidenschaft und multimedial vermittelt wird.
Riebe ist nicht nur die älteste Stadt Skandinaviens, sondern soll noch die am besten erhaltene sein. So schlenderten wir vom Museum aus über den Garten des Kunstmuseums zur Altstadt.
Fachwerkhäuser in Gassen mit Kopfsteinpflaster bieten viele kleine Geschäfte, Restaurants oder Bäckereien, die unmerklich um die Aufmerksamkeit der Touristen buhlen. Riebe bietet eine Filmkulisse die weit über tausend Jahre alt erscheint. An jeder Ecke gibt es Geschichte zu fühlen. Zum Beispiel das Hotel am Platz der imposanten Domkirche, das früher ein Gefängnis war und heute noch originalgetreue Kerker im Haus pflegt. Ob man diese mieten kann, entzieht sich jedoch unserer Kenntnis ;-D

Da der Fluss der Stadt durch die starke Versandung im späten Mittelalter nur noch schwer mit Schiffen befahrbar war, wurde die Stadt als zentraler Handelsposten immer uninteressanter. So geriet Riebe immer mehr in Vergessenheit.
Besuchen Sie die Altstadt und genießen Sie in einem der vielen Lokale ein Øl, das nichts anderes als ein traditionelles Bier ist. Hören Sie den Geschichten zu, die hier erzählt werden – es sind so herrlich viele…

Doch wir müssen weiter – der Campingplatz in Hvide Sanderuft!

Bis bald im Nordsee Camping Hvide Sande,
Jürgen Jester

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

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