Ein Kurzurlaub: Besuch des Rocky Musicals in Hamburg

Lange Nächte, Kunst, Kultur und jede Menge Abenteuer – letztere hauptsächlich, wenn man sich in Hamburgs Nächte stürzt, die Lichter der Nacht sind nicht nur vielfach besungen.

Hamburg hat viel zu bieten und gerade das Nachtleben der Hansestadt ist legendär. Obwohl die ältere Generation behauptet, dass St. Pauli und die Reeperbahn nicht mehr das sind, was sie einst waren, bin ich froh darüber, dass sich das Angebot so breit aufgefächert hat und nicht wie einst, nur für den Landgang der Matrosen ausgerichtet ist.

Die Millionen Metropole an der Elbmündung

Ein schönes Wochenende in Hamburg geht fast nur ohne Kind, zumindest dann, wenn man das Nachtleben erkunden möchte. Unsere Tochter konnten wir kurzfristig unterbringen und hatten vor, das lange Wochenende in der Stadt auszunutzen.

Erster Gruß im Fahrstuhl
Erster Gruß im Fahrstuhl

Mit Freunden in Hamburg treffen, um gemeinsam das Rocky Musical zu besuchen, hatten wir schon lange vor. Unser erstes Reiseziel war nach einer harten Arbeitswoche natürlich das Hotel, das wir auch am Freitagabend nach der Arbeit ohne Probleme erreichten. Typisch für die Stadt, sind ja die (versteckten) Parkplätze der Hotels – in einer Stadt wie dieser, kann sich glücklich schätzen auch einen Parkplatz zu bekommen. Da wir eher aus einer ländlichen Gegend kommen, sind wir bei diesem Thema sehr verwöhnt :) Im BEST WESTERN PLUS Hotel St. Raphael war das kein Problem, doch wir entschlossen uns, das Wochenende auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, da das Schienennetz der Universitätsstadt perfekt ausgebaut ist und pünktlich funktioniert.

Nach der Ankunft verbrachten wir den Abend in der Wellnessanlage des Best Western Hotels. Bademantel an und mit dem Fahrstuhl nach oben. Wir blickten in die Sauna, „Niemand da!“, sagte meine Frau freudig und wir inspizierten den Erholungsort hoch über der Stadt. Schlagartig wurde mir klar, warum bei den Liegen im “Ruheraum” kein Licht eingeschaltet war – man konnte hier auf “Hamburg bei Nacht” blicken, da die Wand nur aus Glas bestand. Herrlich, das Wochenende hatte sich jetzt schon gelohnt. Auf zum ersten Gang …

Am nächsten Tag verließen wir nach dem leckeren Frühstück das Hotel in Richtung Stadtmitte zu Fuß. Den Tag zur Erkundung nutzen und unbedingt auch die Lichtinstallation an der Uni / Hafencity. Hier und da eine kleine Pause einlegen kann ich nur empfehlen, die Speicherstadt bietet so viel, was man entdecken kann. Museen, Bars und einen hohen Prozentanteil „Unerwartetes“. Dazu kann ich die App von Hamburg.de sehr empfehlen! Die Hamburg-App ist großartig, schon wegen der vielfältigen und sehr umfangreich gepflegten Veranstaltungstipps.

Uboot-Museum an den Landungsbrücken

Am Nachmittag trafen wir unsere Freunde und zogen zusammen in Richtung Fischmarkt.

Obdachlosen Buchladen
Der Buchladen mit nicht nur sprichwörtlich „gesammelten Werken“ eines Obdachlosen

Unser Tagesausflug brachte uns natürlich in Richtung Fischmarkt und weiter zum Unterseeboot U-434, das nur hundert Meter hinter dem Fischmarkt als Museumsboot umgebaut auf Touristen und marimtechnikinteressierte Besucher wartet. Das russische Uboot wurde 1976 in nur acht Monaten gebaut und in den Dienst der sowjetischen Nordflotte gestellt. Obwohl es etwas älter erscheint, war es bis zum April 2002 im Dienst. Das angeblich noch funktionstüchtige U-Boot soll laut der Beschreibung eines der weltweit größten nicht atomgetriebenen U-Boote sein und wurde primär für Spionageeinsätze genutzt.

Nach den Daten im Museum konnte das Boot zu seiner Zeit in bis zu 400m Tiefe operieren und etwa 3,5 Tage unter der Wasseroberfläche bleiben. Im Jahr 2002 wurde das Uboot von Investoren für ca. 1 Million Euro gekauft und für eine weitere Million bis nach Hamburg überführt, wo es den Rest seines Lebens als Museums Uboot gute Dienste leisten wird. Wer das Navi programmieren möchte, U-434 liegt heute am Fischmarkt (St. Pauli Fischmarkt 10) in unmittelbarer Nähe zu den Landungsbrücken. Wenn der Besuch Gefallen fand, sollte man einen kleinen Obulus am Ende der Führung bereithalten.

Zurück aufs Hotel, frisch machen und auf zu Rocky das Musical

Rocky das Musical
Rocky das Musical – und wir sind mit dabei!

Viele Musicals standen bereits auf unserem Programm. Auch in Hamburg waren wir zuvor schon ein Wochenende in König der Löwen, doch noch nie hat mich ein Musical dazu gebracht, begeistert vom Stuhl zu springen um zu applaudieren. Ich konnte nach dem „Endkampf“ nicht mal sagen, ob der Kampf jetzt echt oder unecht war – es kam auch nicht darauf an. Man wurde wie von einer Woge aus Emotionen einfach mitgerissen. Ich denke jeder zweite unterhielt sich im Foyer darüber, dass man aus Rocky doch kein Musical machen könne. So hörte ich es tatsächlich in einigen Gesprächsfetzen – und meine Meinung war bis dato die Gleiche. Doch wie sehr haben wir uns getäuscht, denn das ist kein alltägliches Bühnenstück, dieses Musical erzählt mit Humor und Begeisterung einen erfolgreichen Aufstieg des Boxers Rocky. Und die Technik auf der Bühne ist eine bis dahin nie erlebte. Ach, das muss man einfach erleben, ich möchte auch nicht vorgreifen :-)

Danach genossen wir noch einen herrlichen Abend in St. Pauli auf dem Kietz und der Reeperbahn. Wer hier jedoch mal die örtliche Erlebnis-Gastronomie genießen möchte, dem sage ich gleich, das geht nur mit Reservierung am Wochenende :)

Ausklang und Rückreise

Bei einem Besuch der Speicherstadt empfehle ich jedem, der wieder zum Miniaturwunderland möchte, das doch mal auszusetzen und lieber ins Hamburg Dungeon zu gehen, das ja unter der gleichen Adresse zu finden ist. Wer das Hamburg Dungeon noch nicht kennt, sollte sich die Show mit echten Schauspielern in der historischen Speicherstadt von Hamburg nicht entgehen lassen. In einer Kombination von Geisterbahn, Show mit Interaktion zwischen Besuchern und Schauspielern und Fahrgeschäften erzählt das Hamburg Dungeon die Historie der alten Hafenstadt. Effektvoll mit vielen dramatischen Höhen- und Tiefpunkten der Hansestadt wird Geschichte gelehrt. Ob Krieg, Piraten oder der historische Deichbruch – ich frage mich, ob das nicht Stoff für Schulklassen wäre, denn das ist sehr unterhaltsamer Unterricht :) leider ist dort das Fotografieren verboten.

Es gibt noch viele Ziele, die mir noch auf der Liste haben: Der Besuch im Planten un Blomen oder nochmal in Zoo und Aquarium Hagenbeck, doch das würde unseren Zeitrahmen dieses Mal leider sprengen, wir haben Hagenbeck glücklicherweise schon einmal mit einem Besuch beim Musical König der Löwen verbunden. So beschränken wir uns noch auf eine Shoppingtour durch die Mönckebergstraße und laufen nochmal über die Reeperbahn, um dem Wochenende einen schönen Ausklang zu geben, ehe wir wieder zurück nach Aurich fahren.

Bis bald wieder :)
euer Jürgen

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

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