Keltisches Mittsommer Festival in Neuschanz

Im ersten Teil dieses Reiseberichts habe ich euch schon beschrieben, wie wir nur 14 Tage vor den Festival noch zu unserer Unterkunft in Neuschanz gekommen sind. Für all jene Recken, die noch nicht die Kunde dieses Festivals erreicht hat, möchte ich sagen, horcht auf, Holland ist nicht weit und eine Reise wert!

The Dolmen
The Dolmen live auf der Bühne

Dieses Jahr ist es das 8. Mal, dass eine erstklassige Auswahl an Unterhaltungskünstlern und Artisten, Poeten, Druiden, Bogenschützen und spektakuläre Bands aus verschiedenen Ländern Europas auf den einen Ruf hören und sich auf den Weg zum Keltischen Mittsommer Festival nach Bad Neuschanz machen.

Auf dem dreitägigen Festival für alle Sinne wird der Besucher in ein keltisches Mittelalter mit vielen keltischen, Scotish- und Mittelaltervolksmusik gesogen. Wir freuten uns riesig, am Freitag endlich auf eine der größten Mittelalterpartys zu gehen wie schon ein Jahr zuvor. Noch konnten wir nicht ansatzweise ahnen, was wir in diesen drei Tagen alles erleben würden.

„Comes Vagantes“ bot eine große Überraschung. Die deutsche Band infizierte die Zuhörer mit regelrechter Tanzwut. Ein herrlicher Sound, der von Herzen kam und gerade am Lagerfeuer für perfekte Stimmung sorgte (zudem es mit ‚Vitic‘ einen Bonusdrummer gab).

Frühere Besuche des Festivals

Die Jahre davor waren wir außerhalb von Neuschanz in einer Ferienwohnung in Weener untergekommen. So waren wir letztes Jahr auch gezwungen, früher zu gehen ohne das Ende am gemütlichen Feuer zu erleben. Der Weg mit dem Rad nach Weener in einer finsteren Nacht ist nicht nur lang, sondern auch tückisch!

Dieses Mal radelten wir drei am späten Freitag Nachmittag in Richtung Festivalgelände durch die für die WM in orange geschmückten Straßen. Nur ein paar hundert Meter vom ‚Kanonier Bed and Breakfast‘ begegneten uns schon die ersten Besucher. An den Gewändern und Kostümen nur unschwer zu erkennen, wohin es diese Menschen zog. Ein wenig neidisch zogen wir an weiteren schick kostümierten Damen vorbei. ¨Irgendwann¨, dachte ich so ins Geheim,¨Irgendwann kaufen wir uns auch ein paar Kostüme.¨. Doch auch wenn man in diversen Onlineshops schon einige tolle Trachten und Kostüme gesehen hat, die Preise sind gewaltig und man sollte so einen Zwirn lieber auf einem Markt anprobieren – ist auch sicherlich günstiger, wenn es kein Mittelalter Festival in Deutschland ist.

Die Fahrräder schlossen wir am Eingang zusammen und tauschten wie im Jahr zuvor die 3-Tages-Tickets aus dem Internet gegen schicke Stoffarmbänder. Alle anderen Besucher bekommen nur Kunststoffbändchen und irgendwie tragen sich die aus Stoff nicht nur angenehmer, diese sehen auch viel besser aus und sind es wert, dass man sie aufbewahrt.

Die Fußball WM war schnell vergessen, als die Klänge der Bands, der Fußglöckchen und die angenehmen Gerüche in unsere Sinnesorgane eindrangen, um uns endlich in ein fernes Zeitalter der Fantasie zu entführen. Zu lange hatten wir Sehnsüchte gehegt, ein Jahr wieder auf Kaukler, Zauberer und tolle Bands gedürstet.

Es war für uns dieses Jahr nur ein Bekannter dabei – von Celtica Pipes Rock wußten wir leider schon, dass diese 2014 leider nicht kommen würden. Um so mehr trieb uns die Neugier von Bühne zu Bühne und in den Pausen wieder von Stand zu Stand um neue (nette) Menschen kennen zu lernen. Die folgenden Bilder hab ich hier aufgenommen.

Impressionen vom Keltischen Mittsommer Festival 2014

Unsere Tochter stürzte sich wieder zuerst in die Schatzsuche. Eine große Fläche von feinem Sand bedeckt und durch Sonnensegel geschützt, war wieder für die Kinder reserviert, um nach kleinen Edelsteinen zu suchen, die hier versteckt sind. Die Aktion ist übrigens vollständig kostenlos und auch eines von vielen Merkmale, warum solch ein Event in Holland ein ganz anderer Schnack ist, als in Deutschland.

Man bummelt über den mittelalterlichen Markt und ehe man sich versieht, nimmt das Leben mit neuen Begegnungen eine positive Wendung.

In unserem Fall entschied unsere Tochter in einem Edelstein und Schmuck-Stand etwas mit aushelfen und wir konnten losziehen und unseren ersten Drink in den diesjährigen Kult-Trinkgefäßen trinken. Den ersten Drink namen wir bei ‚Historic Ales and Cidres‘ ein – in meinem Fall war es zuerst ein Ale für den Durst.


¨The Dolmen¨, die wir aus der Festung kannten, lockten uns mit dem unverwechselbar kraftvollen Sound an die Bühne. Unglaublich wie wenig hier am Freitag los war und für uns der gefühlte schönste Tag des Festivals.

Unglaubliche Kostüme
Unglaubliche Kostüme gab es unter den Gästen zu sehen! Wir wurden jetzt auch „CosPlay“-infiziert.
¨Harmony Glenn¨ kannten wir zuvor nicht. Zuhause war ich froh, die Band sogar bei Spotify zu finden. Sie bieten einen unverwechselbar abwechslungsreichen Sound, der einfach nie langweilig wird.

Die Top-Marktstände auf dem Festival

Platz eins war das nette Paar von Pagan Ways. Hier wurden wir so nett beraten und schätzen die Arbeit sehr – jedes mittelalterliche Kostüm war ein Unikat und mit Hand genäht. Und wir haben uns hier auch entschieden diese Kostüme zu kaufen. Wir hoffen auf ein Wiedersehen – vielleicht auch auf einem anderen Festival in Holland :)

Schmuck und Steine
2. Platz: Der freundliche Schmuckstand – vielen Dank euch!
Ales uns Cider aus Scotland
3. Platz: Historic Ales and Cider aus Scotland
jerky dried meat
4. Platz: Viele kostenlose Problem brachte uns voll aufs Trockenfleisch gekommen
Schatzsuche für Kinder
5. Platz: Bei der kostenlosen Schatzsuche fand unsere Tochter viele hübsche Steine – gratis!

Es gab auch einen Zonk: Unsere Tochter hatte am ersten Tag gleich den Eisstand ausgemacht, der nach den Eingang rechts auf der Wiese vor den Tippis stand. 3 Euro ein kleines und 4 Euro sollte ein großes Eis kosten. Auf Anfrage gab es aber leider auch für das sogenannte ‚große‘ Eis keinen Becher sondern … die Verkäuferin nahm auch (sehr unfreundlich) eine kleine Tüte und klatschte einfach zwei Fladen auf die kleine Eistüte. Das schlechteste Preis/Leistungsverhältnis. Leider hielt das Eis auch nicht auf der Tüte. Danke – nie wieder, war nebenbei bemerkt ein deutscher Stand.

Wir waren glücklich auch 2014 das Fest wieder erleben zu dürfen und hoffen auf 2015. Dann werden wir wieder den Wohnwagen ans Auto hängen und nach Bad Neuschanz aufbrechen.
Was meinst Du? Wäre das nicht auch was für Dich?

Gute Reise und bis bald,
Jürgen

Jürgen

Ich bin Jürgen und als glücklicher Familienpapa und arbeite als Mediendesigner in Wiesmoor und entdecke mit unserer kleinen Familie die Welt. Was uns wichtig erscheint, müssen wir hier in unserem Blog niederschreiben. Abonniere uns, damit du immer auf dem Laufenden bleibst: Wir posten Fotos auf Instagram und haben dem Podcast nun auch einen Kanal unter Friesenzeit dort eingerichtet :-) Bis bald! PS: 'Nakieken' ist übrigens Plattdeutsch und bedeutet soviel wie "genauer hinsehen" und genau das ist Programm hier im Blog.

4 Gedanken zu „Keltisches Mittsommer Festival in Neuschanz

  • 25. Juli 2014 um 14:45
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    Was für ein schönes Bild von meiner Tochter (Kleine Elfe im Köstum). Das Kostüm wurde an diesem Tag gekauft und sie ist sehr stolz.

    Wir hatten einen wunderschönen Tag miteinander.

    Antwort
    • 5. August 2014 um 20:50
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      Danke Erik, dass wir das Bild Deiner kleinen Elfe hier zeigen dürfen. Bis nächstes Jahr wieder auf dem KMF :)

      Antwort
  • 5. August 2014 um 20:40
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    Das Bild von Rieka und mir im Schmuckstand ist klasse! :D Es war mir eine Ehre, euch kennengelernt zu haben und hoffe, dass sich unsere Wege irgendwann wieder kreuzen :)

    Antwort
    • 5. August 2014 um 20:48
      Permalink

      Hallo Hanna,
      das beruht ganz auf Gegenseitigkeit :) Danke dass Du mir nochmal Deinen Namen verraten hast, ich hätte Dich gern erwähnt – werde aber langsam wohl vergesslich. Liebe Grüße und viel Glück auf Deinen Wegen … vielleicht bis nächstes Jahr?
      Jürgen und Tanja

      Antwort

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